01.06.2021

Lufthansa Group, erster Zwischenbericht für den Zeitraum Januar - März 2021

LH verliert weniger schnell Geld…
Leider muss ein erneut wirtschaftlich schlimmer Zwischenbericht veröffentlicht werden.
Das Coronavirus ist offenbar des Lesens unfähig, sonst hätte es gewusst, dass die Planungen für 2021 etwas besser aussahen als nun zu berichten.


1. Quartal © Daniel Ernst AdobeStocks

Immerhin sanken die Ergebnisse im Adjusted EBIT aller beteiligten Unternehmen nicht mehr so stark wie im Vergleichsquartal 2020, aber doch um -1,143 Mrd. €. Das sind gegenüber -1,220 Mrd. € im Vorjahr 6% „Verbesserung“. Der operative Mittelabfluss konnte stärker als geplant reduziert werden, wozu der Rekordgewinn bei Lufthansa Cargo und der besser als erwartete Gewinn der Lufthansa Technik erheblich beitrugen. Betrachtet man den Umsatz, so ist dieser von Januar bis März um 60% eingebrochen.

Die Lufthansa-Group verfügte am 31.03.2021 über liquide Mittel von rund 10,6 Mrd. €, davon entfielen 5,4 Mrd. € auf (noch) nicht abgerufene Mittel aus den staatlichen Stabilisierungsmaßnahmen und Kredite.

Die Anzahl der Beschäftigten sank gegenüber dem Vorjahr um 19% auf 111.262. In der Lufthansa in Deutschland gibt es einen rechnerischen Personalüberhang von ca. 10.000 Vollzeitstellen. Zielsetzung des Vorstandes bleibt immer noch und hoffentlich, diese Stellen möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen abzubauen. Zurzeit läuft deshalb ein „Freiwilligenprogramm“ um möglichst viele Kolleginnen und Kollegen, bevorzugt aus „rentennahen Jahrgängen“ davon zu überzeugen, das Unternehmen verlassen zu wollen. Sollte aber das Abbauziel nicht am Jahresende erreicht sein, so werden auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen.

Die schon vor geraumer Zeit begonnenen Einsparungsmaßnahmen im Betrieb, die in Einzelfällen auch kurioser Natur sein können, haben schon ganz erheblich dazu geführt, den Mittelabfluss zu begrenzen.

Zu den einzelnen Segmenten hier ein kurzer Überblick:

Network Airlines (Lufthansa German Airlines, Swiss, AUA und Brussels):

Minus 77% Umsatz, minus 42% Adjusted EBIT und minus 85% Fluggäste,

davon allein die

Lufthansa German Airlines:

Minus 79% Umsatz, minus 44% Adjusted EBIT und minus 83% Fluggäste.

Eurowings:

Minus 88% Umsatz, plus 18% Adjusted EBIT und minus 92% Fluggäste

Lufthansa Cargo:

Plus 45% Umsatz, der Adjusted EBIT erhöhte sich von minus 22 auf plus 314 Mio. €

Lufthansa Technik:

Minus 48% Umsatz, der Adjusted EBIT erhöhte sich von plus 4 auf plus 16 Mio. €

Catering:

Minus 71% Umsatz, der Adjusted EBIT „erhöhte“ sich von minus 55 auf minus 10 Mio. €

Wegen den absehbaren Impffortschritten und den vielen Testmöglichkeiten, rechnet man mit einer deutlichen Markterholung im zweiten Halbjahr 2021. Für das Gesamtjahr wird allerdings mit einer Kapazität von 40% des Vorkrisenniveaus gerechnet. Ehemals geplant waren fast 50%. Man kann nur hoffen, dass sich das Virus diesmal auch an diese Zahl hält…


Zwischenbericht Q1 Autor: Werner Zielina

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