01.12.2020

Zwischenbericht LH Jan. - Sept. 2020

Einen derart gruseligen Zwischenbericht hat es in der Geschichte der Lufthansa noch nie gegeben. Es riecht nach verbrennendem Geld.


Geld verbrennen © Evgenia Kozlov Adobe Stocks

Leider sanken die Ergebnisse aller beteiligten Unternehmen unglaublich dramatisch auf ein Adjusted EBIT von -4,161 Mrd.€. (Vorjahr +1.715 Mrd. €). Betrachtet man die Umsatzerlöse, so sind diese von Januar bis September um 60% gefallen. Nimmt man nur den Zeitraum Juli bis September, so sind die Umsatzerlöse noch stärker, und zwar um 74(!)% gefallen. Was darauf schließen lässt, dass sich die Coronakrise in ihren Auswirkungen auf den Flugverkehr noch verschlimmert hat. Immerhin war vermutet (und gehofft) worden, dass sich im Herbst und gar dem Winter die Lage wieder entspannen würde. Leider ist dies nun doch nicht eingetreten.

Es wurde notwendig, eine Milliardenhilfe der Bundesrepublik Deutschland in Anspruch zu nehmen, um aus dieser desaströsen Lage herauszukommen. Gleichwohl der Bund sich diese Hilfe mit reichlich Zinszahlungen „versüßt“. In der Summe belaufen sich diese Stabilisierungsmaßnahmen und Kredite Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und Belgien auf bis zu neun Milliarden Euro.

In der LH-Group gibt es einen rechnerischen Personalüberhang von 27000 Vollzeitstellen. Zielsetzung des Vorstandes bleibt (hoffentlich), diese Stellen möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen abzubauen. Man will, so ein Zitat aus dem Geschäftsbericht, „…die Zahl der notwenigen betriebsbedingten Kündigungen begrenzen…“. Wobei nicht vergessen werden darf, dass diese Zahlen die LH-Group insgesamt betreffen, also weltweite LH-Betriebe gemeint sind.

Als besonders herausragende Sparmaßnahme wurde beschlossen, die konzernweite Flugzeugflotte um 150 Flugzeuge zu reduzieren. Besonders betroffen sind die kompletten Teilflotten des A380 und des A340-600.

Mittlerweile finden in allen Geschäftsfeldern umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen mit erheblichem Einsparpotential statt.

Wegen der unglaublich fragilen Lage in der Entwicklung der Pandemie, sieht sich der Vorstand nicht in der Lage eine Prognose für das Gesamtjahr 2020 zu geben.

Lediglich im Geschäftsfeld „LH-Cargo“ wird – aus verständlichen Gründen - eine positive Entwicklung erwartet. Man will dort für das Gesamtjahr 2020 „…eine zweistellige Adjusted EBIT-Marge“ erreichen.

Wer die schlechte Lage ausführlich dokumentiert haben will, der kann den folgenden Link benutzen, oder lieber auf bessere Zeiten hoffen und sich diese Zahlen lieber nicht ansehen.

https://investor-relations.lufthansagroup.com/fileadmin/downloads/de/finanzberichte/zwischenberichte/LH-ZB-2020-3-d.pdf

Werner Zielina


Zwischenbericht 2020 Autor: Werner Zielina

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