Der zweite Zwischenbericht in diesem Jahr sieht schon erheblich besser aus als der Vergleichszeitraum im Vorjahr. Der Vorstand spricht von „neuer Normalität und neuer Stärke“.

Der Adjusted EBIT aller beteiligten Unternehmen verbesserte sich gegenüber den ersten drei Monaten in diesem Jahr auf positive 393 Mio. €. Seit langer Zeit also erstmals wieder schwarze Zahlen. Der Umsatz hat sich gegenüber dem Vorjahreshalbjahr auf 13.825 Mio. € mehr als verdoppelt. Die Anzahl der beförderten Passagiere ist mit 42 Mio. mehr als dreimal so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Die angebotenen Sitzkilometer stiegen um über 160%. Sehr positiv, um nicht zu sagen „entscheidend“, tragen zu diesem Erfolg die Geschäftsfelder Technik und Logistik bei. Bei den Passagierairlines hat nämlich lediglich die Swiss ein positives Ergebnis erwirtschaftet. Umso unverständlicher das Vorhaben, sich von einem großen Teil der Lufthansa Technik zu trennen.

Die Anzahl der Beschäftigten stabilisiert sich bei ca. 106.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die in den Vorjahren ausgerufenen „Freiwilligenprogramme“ haben allerdings beim Personalabbau „weit über das Ziel hinausgeschossen“. Einstellungsprogramme und Werbeinitiativen sollen wieder mehr Personal in den Konzern zurückholen. Mit den angehobenen Gehältern in den Einstiegsgruppen der LH sollte eventuell ein Erfolg in dieser Richtung möglich sein.

Zu den einzelnen Segmenten hier ein kurzer Überblick:

Network Airlines

(Lufthansa German Airlines, Swiss, AUA, Eurowings und Brussels Airlines):

8,98 Mrd. € +267% Umsatz, -1,2 Mrd. € +57% Adjusted EBIT, 42,38 Mio. +322% Passagiere.

davon Lufthansa German Airlines:

5,258 Mrd. € +281% Umsatz, -798 Mio. € +49% Adjusted EBIT, 22,270 Mio. +309% Passagiere.

Lufthansa Cargo:

2,426 Mrd. € +45% Umsatz, 977 Mio. € +52% Adjusted EBIT, 3,570 Mrd. + 3% Tonnenkilometer.

Lufthansa Technik:

2,591 Mrd. € +51% Umsatz, 220 Mio. € +63% Adjusted EBIT.

Catering:

857 Mio. € +52% Umsatz, 25 Mio. € -5,8% Adjusted EBIT.

Eine Prognose für den weiteren Verlauf 2022 zu erstellen ist mehr als schwierig. Stichworte wie „Krieg in der Ukraine“ und „Corona“ sind leider immer noch allgegenwärtig. Zumindest die Personalkosten für das Bodenpersonal sind auf die nächsten 18 Monate planbar. Eingedenk dieser Unsicherheiten erwartet der Lufthansa Vorstand eine weitere Ausweitung des Flugangebotes. Man will so die angebotene Kapazität auf 75% des Vorkrisenniveaus bringen. Wenn es also 2022 wie geplant weitergeht, wird sicherlich 2023 die Sonne tatsächlich und vielleicht sogar voll, scheinen.