Zweiter Verhandlungsstand Tarif 2018
Rekordergebnis in 2017 -
Aber die „weltbesten“ LH Mitarbeiter sind dem Vorstand nichts wert!
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
genau diesen Eindruck konnte man in der 2. Verhandlungsrunde über Vergütungserhöhungen für die Beschäftigten im Lufthansa-Konzern am 13. Dezember gewinnen. Was sich schon in der Auftaktverhandlung angedeutet hatte, wurde jetzt überdeutlich. Rund 3 Milliarden Euro Ergebnis, Rekordumsatz und Verbesserung aller wesentlichen Kennzahlen reichen scheinbar nicht aus, um den Beschäftigten auch ihren berechtigten Anteil zukommen zu lassen. Vielmehr stellt die Arbeitgeberseite die Herausforderungen der Zukunft nach vorne und verweigert sich einer ordentlichen Tariferhöhung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. 1,7% für 12 Monate, so viel sind die „weltbesten“ Beschäftigten der Lufthansa wert.
Für die LSG soll dieser Minimalbetrag dann auch noch als Einmalzahlung geleistet werden. Begründet werden Einmalzahlung und niedrige Tariferhöhung mit den schlechten Ergebnissen bei der LSG Deutschland und damit, dass Beschäftigte sowieso schon über Wettbewerbsniveau bezahlt würden. Mit dem Angebot sei man bereits an die Grenze des Möglichen gegangen.
Dieses Angebot kann nur als Provokation gewertet werden. Dass die LSG insgesamt mit einem positiven wirtschaftlichen Ergebnis abschließt, scheint keine Rolle zu spielen und dass für die jetzigen Vergütungen zum Beispiel in München kaum noch Beschäftigte für freie Stellen zu finden sind, wird ebenfalls ignoriert. Trotz aller gegenteiliger Beteuerungen sind die Beschäftigten dem Konzernvorstand scheinbar nichts wert!
Präsentiert wurden dann durch die Arbeitgeberseite eine ganze Reihe von Gegenvorschlägen zur Kompensation für dieses „großzügige“ Angebot: Diese gingen von weiteren Eingriffen in die betriebliche Altersversorgung, über das Abkaufen der Überleitungszulage bei der Lufthansa Technik, ein Schlichtungsabkommen á la Ufo, eine tarifliche Regelung zu den Umkleidezeiten und Verschlechterungen bei der Ergebnisbeteiligung.
Keinerlei Bereitschaft gab es dagegen beim Festbetrag für Auszubildende, auch diese sollen lediglich 1,7% erhalten. Auch der Vorschlag zur Umwandlung von Vergütungserhöhung in zusätzliche freie Tage stieß nicht auf viel Begeisterung auf der Arbeitgeberseite.
Die ver.di-Verhandlungskommission hat noch einmal deutlich gemacht, dass wir weder von unserer Forderung nach 6% Vergütungserhöhung, für Auszubildende 90,- Euro, abrücken werden, noch einer unterschiedlichen Behandlung von Geschäftsfeldern zustimmen werden.
Alle Beschäftigten im Lufthansa-Konzern haben gemeinsam ihren Beitrag für das Erreichen dieses Rekordergebnisses geleistet. Damit haben alle auch eine ordentliche Tariferhöhung verdient.
Unsere Tarifforderung ist mehr als berechtigt!
Eure Konzerntarifkommission