Wissenstransfer und Lehrgangsplanung
Die Basis für unternehmerischen Erfolg sind das Wissen und die Fähigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens. Das gilt auch für die Lufthansa. Doch die Situation sieht in der LH aktuell bedrohlich aus. Wir haben durch das Freiwilligenprogramm und die Reorganisation einen massiven Abfluss von Wissen und Erfahrung zu verzeichnen, ohne, dass mit ausreichenden Programmen dagegen gesteuert würde.
Wir als vb/VL fordern ein Konzept „Wissenstransfer“ und eine langfristige Lehrgangsplanung sowie Qualifizierungsmaßnahmen in allen Bereichen. Und kämpfen darum, dass Ihr, unsere Kolleginnen und Kollegen in Euren Rollen und Aufgaben nicht allein gelassen werdet.
Situation
Vom Wissen und den Fähigkeiten seiner Mitarbeiter:innen lebt die Lufthansa. Doch durch Corona und die eingeleitete Reorganisation geht durch die verschiedenen Programme massiv Wissen und Erfahrung verloren. Gerade in der Umsetzung des Programms der Cross-Qualifikation ist das gut sichtbar. Ausbildungsprogramme fehlen und gleichzeitig ist die Übergabe von Wissen und Erfahrungen nicht mehr möglich, denn viele Personen mit Erfahrungen und Praxiswissen sind schlichtweg nicht mehr da. Es war schon immer so, dass man trotz der Lehrgänge sehr stark persönlich voneinander lernte. Aber nun sind viele Träger von Spezialwissen nicht mehr da, und damit funktioniert die „Wissensweitergabe“ nur sehr eingeschränkt! Auch wurde z.B. in der Technik neuen Mitarbeiter:innen weitergehende Qualifikationen und Lehrgänge versprochen. Die Realitäten sind aber eine wenig vorausschauende und unausgewogene Lehrgangsvergabe und eine aufgrund von Sparmaßnahmen schleppende Realisierung von Lehrgängen (z.B. Typen-Lehrgänge).
Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass es dem Management nur noch um die Reduktion der Kosten geht, und die Hoffnung gehegt wird, dass die Prozesse schon irgendwie weiterlaufen werden. „Die Mitarbeiter:innen schaffen das schon irgendwie“. JA, so motiviert sind wir als Mitarbeiterschaft nun einmal!! Aber zu welchem Preis – zum Preis von Stress, Überforderung und massiver Überbelastung in der Technik, auf der Station und auch im Bereich Administration.
Unsere Forderungen
Den Ängsten vor Überforderung, nicht ausreichender Qualifikation und dem ständigen Druck „nicht stand halten zu können“ muss energisch entgegengewirkt werden. Der psychische Stress durch die Kombination Überbelastung und unzureichender Ausbildung darf nicht zum neuen Normal werden. Wir lassen Euch als vb/VL nicht allein und kämpfen für die folgenden Forderungen:
Wissens- und Kompetenzabfluss stoppen
Arbeitnehmer:innen im Übergang in neue Aufgaben ernstnehmen und nicht ALLEIN lassen
Wissen und Kompetenzen strukturiert aufbauen
Übergabe und Hospitationen sichern
Belastungen und psychischen Stress durch Überforderung vermeiden
Entwicklung eines Konzeptes „Wissenstransfer“ - transparent und unter Einbeziehung von Betroffenen und dem Betriebsrat
Es müssen auch in Zukunft Fachberufe ausgebildet werden
Arbeitnehmerüberlassungen in Arbeits- / Belastungsspitzen nutzen
In der Technik fordern wir eine transparente Lehrgangsvergabe, vorausschauende Lehrgangsplanung und eine langfristige Bedarfsplanung, um Druck durch jetzt schon absehbare Engpässe zu vermeiden