01.02.2022

Vorwort vb DLH AG BR Wahl 2022 Frankfurt

Liebe Mitglieder,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
es ist viel passiert in den vergangenen vier Jahren seit der letzten Wahl. Die Corona-Pandemie und die nicht enden wollenden Auswirkungen hat nicht nur unser Arbeitsleben, sondern auch unser privates Leben massiv verändert.


Cornelia Straub © vereinigung boden

Digitalisierung, Homeoffice und mehr Online-Meetings sind zur Arbeitsroutine geworden. Die wirtschaftlichen Auswirkungen für unser Unternehmen führten zu einer Reorganisation und einem Personalabbauprogramm, welches zum Weggang vieler geschätzter und kompetenter Kollegen geführt hat. Die finanziellen Zugeständnisse zum Erhalt der Arbeitsplätze und die Kurzarbeit haben das Leben vieler Kollegen und Kolleginnen mit ihren Familien massiv beeinflusst.

Gerade in dieser Situation und natürlich auch zur Bewältigung der kommenden Herausforderungen in der Luftfahrtindustrie und innerhalb der Lufthansa sind starke Stimmen im Aufsichtsrat und im Betriebsrat von außerordentlicher Bedeutung für die Durchsetzung Eurer Mitarbeiterinteressen geworden. Mit Birgit Rohleder, Aufsichtsratsmitglied (Arbeitnehmervertreter), Anja Aichelmann als stellvertretende Betriebsratsvorsitzende und Astrid Gerber als Vorsitzende des Arbeitszeitausschusses, sowie einem breiten Team von teilweise freigestellten Betriebsräten sind wir in Ausschüssen und Gremien als stärkste Fraktion im aktuellen Betriebsrat täglich aktiv für Euch.

Wo sehen wir die aktuellen Herausforderungen?

Auf der Basis vieler Gespräche und unserer täglichen Arbeit für Euch haben wir für die Station, die Administration und die neuen Kolleginnen und Kollegen der Technik sechs Herausforderungen identifiziert und möchten unsere Meinung dazu auf den nächsten Seiten dieser Sonderausgabe näher vorstellen und ansprechen. Wir brauchen mehr Sinnorientierung in der Lufthansa und eine Vertrauenskultur, die von der Zuversicht getragen ist, dass JEDER in der Lufthansa (Mitarbeitende, Führungskräfte und Vorstand) berechenbar im gemeinsamen Interesse handeln. Wo sehen wir nun konkret die Herausforderungen und unsere Schwerpunktthemen für die nächsten Jahre?

Wir müssen den Wissens- und Kompetenzabfluss unbedingt stoppen! Die Lufthansa lebt vom Wissen und den Fähigkeiten seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Doch durch Corona und die eingeleitete Reorganisation sind Wissen und Erfahrung massiv verloren gegangen. Wir fordern ein Konzept “Wissenstransfer“ und dass auch in Zukunft Fachberufe ausgebildet werden!!

Wir lassen unsere Kolleginnen und Kollegen beim Thema Cross-Qualifizierung nicht alleine! Die Umsetzung des Programms der Cross-Qualifikation zeigt, wie unausgegoren die LH-Konzepte häufig sind. Ausbildungsprogramme fehlen und gleichzeitig ist die Übergabe von Wissen und Erfahrungen nicht mehr möglich. Wir fordern eine ordentliche, gut geplante Einarbeitung beim Thema Cross-Qualifikation. Die ersten Erfahrungen mit der Umsetzung zeigen, dass das, was auf dem Papier verhandelt wurde, von mancher Führungskraft mit einem anderen Verständnis umgesetzt wird. Damit dies nicht passiert, brauchen wir unbedingt für die nächste Legislaturperiode kompetente und mutige Mitbestimmungsvertreter*innen. Und die stellen sich auf der gemeinsamen Liste der “ Vereinigung Boden & Luftfahrt“ für Euch zur Wahl.

Wir fordern die Abkehr von der hohen Arbeitsbelastung, die psychisch belastend ist! Die Unternehmensleitung muss jetzt handeln, denn der Druck auf uns Kolleginnen und Kollegen steigt und führt immer häufiger zu Überforderung und Burnout. Doch weder die IT-Infrastruktur noch die Bedarfs- und Personalplanung entlasten uns. Wir fordern die Abkehr vom Duktus der belastenden Arbeitsverdichtung, eine bedarfsorientierte IT und eine Verringerung der Arbeitsverdichtung in der Technik, der Administration und auf Station.

Wir fordern maximale Transparenz und Offenheit in der Reorganisation und der Besten-Auswahl. Durch die Reorganisation werden wir aus unserem Arbeitsumfeld und unseren Teams herausgerissen. Wir, die vb/VL erteilt dem Spiel mit Angst und dem Entzug der sozialen, persönlichen und beruflichen Stabilität eine klare Absage!

Homeoffice, mobiles Arbeiten sind Realitäten einer neuen Arbeitswelt. Die persönliche Flexibilität und der Wegfall von Fahrtzeiten sind Vorteile für die Belegschaft! Vergessen werden von Arbeitgeberseite aber häufig die verringerten sozialen Kontakte, Karrierebruch und die Entwurzelung von Teams. Unsere Forderung: Mobiles Arbeiten muss kommen. Die Genehmigung darf aber nicht zur Vorgesetzten-Willkür werden. Wir brauchen klare Regeln und wir brauchen Führungskräfte, die auf Distanz führen können und die Leistung des Einzelnen, wahrnehmen!

Die Kombination Corona und Reorganisation haben die Themen persönliche Entwicklung und Karriere schwer gebeutelt. Und viele Kolleginnen und Kollegen sehen keine Chancen mehr „Karriere zu machen“. Diesem Thema nehmen wir uns an und lassen Euch, unsere Kolleginnen und Kollegen mit Euren Ängsten nicht alleine. Karriere muss auch nach der Reorganisation möglich sein!

Misstrauen und Kontrollstreben lähmen ein effektives Miteinander! Vertrauen und vertrauensorientierte Werte sind demgegenüber der Erfolgsfaktor erfolgreicher Unternehmen. Wir fordern vom LH-Management die Schaffung einer Kultur des Vertrauens, die auf Respekt, Wertschätzung, Interesse und Zukunft basiert.

Mutig, mit Herz und Verstand, wollen wir gemeinsam die kommenden Aufgaben für Alle angehen. Wir sind offen für Alle, die diesen Weg mit uns gehen wollen. Die vereinigung boden e.V. und Vereinigung Luftfahrt e.V. wollen sich gemeinsam den großen Aufgaben der Zukunft stellen.

Daher bitten wir alle eindringlich an die Wahlurne zu gehen.

Unterstützt uns mit Eurer Stimme,

damit wir die Zukunft aktiv

mitgestalten können.

Cornelia Straub

1. Vorsitzende vereinigung boden e.V.



vorwort Autor: Cornelia Straub

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