20.11.2017

Vorwort VL Magazin 04/2017

Vorwort VL Magazin 04/2017

Liebe Mitglieder,
liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

ich begrüße Sie recht herzlich zur Dezember – und damit zur letzten Ausgabe unseres VL-Magazins in diesem Jahr.


Frank Schott © VL

So ereignisreich das Jahr gewesen ist, das nunmehr fast hinter uns liegt, so herausfordernd wird auch 2018 werden, mit all seinen Aufgaben, die wir jetzt schon kennen und all den Herausforderungen, die wir heute noch nicht auf dem Radar haben.

Ich den kommenden Tagen und Wochen werden die Medien das Jahr 2017 erschöpfend und ausreichen Revue passieren lassen, von daher möchte Ihnen einen solchen Rückblick an dieser Stelle ersparen.

Vielmehr möchte ich mich auf das konzentrieren, was derzeit am aktuellsten ist und uns alle beschäftigt: Die laufende Vergütungsrunde für das Bodenpersonal des Lufthansa Konzerns. Sicherlich gibt es einige unter Ihnen, die sich vor dem Hintergrund des zu erwartenden Rekordergebnisses eine wesentlich höhere Forderung seitens der ver.di Konzerntarifkommission gewünscht hätten. Seien Sie versichert, die ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen, die in diesem Gremium die einzelnen Geschäftsfelder vertreten, haben es sich nicht einfach gemacht.

In seiner Sitzung am 03.11.2017 haben die Mitglieder sehr engagiert, inhaltlich, sachlich und ja, zum Teil auch sehr emotional darüber diskutiert, wie eine Forderung aussehen kann, mit der sich alle Geschäftsfelder mit ihren individuellen, geschäftsfeldbezogenen Vorstellungen und Interessen vertreten fühlen.

Eine nicht sehr leichte Aufgabe, denn das exorbitant gute Ergebnis unserer Lufthansa darf nicht darüber hinweg täuschen, was sich in den einzelnen Tochtergesellschaften gerade abspielt:

In der LSG stehen mehrere Werkschließungen an, die Verlagerung von Produktionsstätten in das benachbarte südeuropäische Ausland findet statt und der Abbau von vielen hundert Vollzeitstellen in Deutschland ist beschlossene Sache.

Auch die Kolleginnen und Kollegen der Lufthansa Technik stehen unter einem enormen Kostendruck, der sich durch die immer größer werdende Konkurrenz und den „rundum sorglos Paketen“ der Flugzeughersteller leider auf absehbare Zeit auch nicht entspannen wird.

In der Lufthansa Cargo wird ebenfalls, trotz der überraschend guten Ergebnisse, der Kostendruck immer höher und auch in der Lufthansa AG sieht die Situation ebenfalls nicht besser aus.

Die Aufgabe unserer Kolleginnen und Kollegen in der Konzerntarifkommission war also nicht mehr und nicht weniger als die Quadratur des Kreises hinzubekommen.

Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass dies mit der Ihnen ja bereits bekannten Forderung bestens gelungen ist.

Ein solcher Kompromiss verbirgt leider auch immer enttäuschte Erwartungen, was in der Natur der Sache liegt. Einen wichtigen Aspekt möchte ich daher an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen: Es ist das feste Ziel aller Beteiligten auf Seiten der Arbeitnehmervertreter alles daran zu setzen, dass die einzelnen Geschäftsfelder nicht gegeneinander ausgespielt werden! Die Gemeinsamkeit der Konzernklammer dürfen wir nicht aufs Spiel setzen, von daher ist ein für alle gangbarer Weg unbedingt geboten!

Mir persönlich ist auch noch einmal wichtig Folgendes ganz klar zu stellen:

Die Forderung nach ständiger Kostenersparnis, Produktivitätssteigerung, Produktionsverlagerung und Senkung der Lohnkosten ist keine Forderung der Gewerkschaft, ist keine Forderung der Kolleginnen und Kollegen in den Tarifkommissionen, ist keine Forderung der Arbeitnehmervertreter!

Es sind Forderungen der Arbeitgeber, vom Konzernvorstand angefangen bis zu den Geschäftsführern der kleinsten Tochterbetriebe.

Es sollte von daher unser aller Aufgabe sein, dass wir uns alle zusammen diesen ständigen Forderungen seitens der Geschäftsleitung wirksam entgegen stellen und Lösungswege aufzeigen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt gewährleisten und sichern, ohne dass die gesamte Last auf den Schultern der Kolleginnen und Kollegen abgeladen wird und ohne Eingriffe in unserer Tarifverträge!

Liebe Mitglieder,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

Es ist wichtig, zusammen zu stehen und gemeinsam für unserer Interessen zu kämpfen. Genauso wichtig ist es aber auch, sich die erforderliche Ruhe zu gönnen, Zeit mit der Familie, den Freunden und auch mit sich selbst zu verbringen, um die Batterien für das vor uns liegende Jahr aufzuladen und Kraft zu tanken.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, Ihren Familien und Freunden im Namen des gesamten Bundesvorstandes der Vereinigung Luftfahrt e.V. besinnliche und ruhige Feiertage, einen guten und gesunden Start in das neue Jahr und all denen, die an den Feiertagen Dienst haben, eine ruhige Zeit!

Herzlichst Ihr

Frank Schott

Bundesvorsitzender


Vorwort Autor: Frank Schott

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