01.06.2025

Vorwort der Vorsitzenden

Liebe Mitglieder,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir haben einen wunderschönen Frühling und der trübe Winter ist bald vergessen. Für einige bedeutet dies Urlaubszeit, in der Luftfahrt aber vermehrt Arbeit.


Anke Heß 2019 © VL VL

Zum 01.03.2025 hat die zweite Tariferhöhung aus der vergangenen Vergütungsrunde von 2024 stattgefunden. Deshalb heißt es „Mehr Geld“ ab der aktuellen Gehaltsüberweisung. Dies ist beispielsweise immer mal wieder ein Grund für Herrn Spohr, die Verantwortung der Gewerkschaften ebenso wie die schlechten Standortbedingungen in Deutschland anzusprechen.

Besonders die hohen Steuern und Abgaben auf Flugtickets ab Deutschland sind allerdings schon ein Ärgernis. Hier ziehen Gewerkschaft und Arbeitgeber schon an einem Strang.

Die Tarifverhandlungen – die natürlich einen Einfluss auf die Ticketpreise haben - sind ein wichtiger Bestandteil der Arbeitsmarktregulierung und Tarifverträge haben weitreichende Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen in der Branche.

Letztendlich schaffen sie Bedingungen für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In der heutigen „Personalmangelzeit“ ein sehr wichtiges Thema. Die „1.Garde“ möchte und soll auch entsprechend bezahlt werden, egal in welcher Hierarchie.

Für das Jahr 2025 hat sich Lufthansa ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: eine signifikante Verbesserung der finanziellen Lage, unterstützt durch ein laufendes Sparprogramm. Déjà vu - Irgendwie nichts Neues… Ich saß vor meinem leeren Blatt Papier und habe überlegt, welche nennenswerte Veränderungen es gab. Sparprogramme sind in jedem Magazin ein Thema. Das jetzige bei Lufthansa heißt „Turnaround“. Die Maßnahmen sollen dazu beitragen die finanzielle Situation zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, um wieder auf Wachstumskurs zu kommen.

Ein Thema ist, das Flugangebot zu erweitern, wobei es durch die verzögerten Flugzeuglieferungen nicht vollständig erreicht werden kann. Lufthansa wartet und wartet weiterhin, wie viele andere Fluggesellschaften, auf bestellte Flugzeuge.

Das hat Einfluss auf die Kosten, da alte Flugzeuge länger betrieben werden müssen, oder Strecken nicht bedient werden können. Auch hat es Einfluss auf die Ausbildung und das Training der Piloten. In Frankfurt werden ab Sommerflugplan vier A350-900 aus München eingesetzt und von den ersten A340-600 hat sich Lufthansa getrennt.

Möglicherweise hat das Warten auch ein Ende, denn in den nächsten 36 Monaten steht für Lufthansa die größte Flottenerneuerung der Geschichte an. Hoffentlich kein Zahlendreher. Dann wären bis Ende 2027 tatsächlich 61 neue Flugzeuge da. Kommende neue Herausforderungen an vielen Stellen.

Eine zu geringe Nachfrage kann der Lufthansa jedenfalls nicht unterstellt werden. Die Passagierzahlen sind gestiegen, so dass hier ein Wachstum erfolgte und der Umsatz stieg. Während die Passagier-Airlines ihre Erlöse erhöhen konnten, schmolz der operative Gewinn aufgrund der Verluste in der Kernmarke Lufthansa beinahe um die Hälfte.

Im Gegensatz dazu glänzten Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik mit stärkeren operativen Gewinnen. Und hier kommen dann die Standortfrage und die Gewerkschaften wieder ins Spiel. Aber „Mitarbeiter“, das Wort kommt selten vor und wenn, dann nur als Kostenfaktor. Aus diesem Grund ist auch bei DLH erst einmal eine Veränderung des Tarifvertrags Vergütungssysteme hintenangestellt. In der Lufthansa Technik ist dies schon ein Thema, wobei ein gemeinsames Vorgehen aus meiner Sicht mehr Sinn ergibt und Einheitlichkeit, die es vorbehaltlos in den Berufsbildern gibt, nicht auseinanderdividiert.

Am 06.05.2025 ist die Lufthansa Hauptversammlung. Lufthansa hat vor, mit drei Aufsichtsräten zu verlängern.

Ein früherer Kandidat für den Vorsitz des Kontrollgremiums als Nachfolger von Herrn Kley legt sein Mandat hingegen nieder: Thomas Enders, Ex-Konzernchef beim Flugzeugbauer Airbus, zieht sich bei Lufthansa "auf eigenen Wunsch" mit Ablauf der Hauptversammlung zurück.

Alexis von Hoensbroech soll für drei Jahre in den Aufsichtsrat gewählt werden. Er ist Vorstandschef der kanadischen Airline Westjet und war von 2018 bis 2021 CEO der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines.

Und da ich gerade vom Lufthansa Aufsichtsrat schreibe, möchte ich auch noch an die Aufsichtsratswahlen in der Lufthansa Technik erinnern. Im letzten Aprildrittel beginnen die Wahlen der Delegierten für die Aufsichtsratswahl.

Bitte unterstützen Sie in Frankfurt die Liste 2 (ver.di/VL/TGL) und in Hamburg die Liste 2 (ver.di), auf denen auch unsere VL-Mitglieder antreten.

Diese gewählten Delegierten werden dann im Juni den Aufsichtsrat der Lufthansa Technik wählen. Für eine starke Vertretung brauchen wir starke Schultern und somit viele Stimmen. Bitte gehen Sie zur Wahl!

Ich wünsche Ihnen allen Erfüllung in Ihrer Arbeit.

Bitte achten Sie auf sich!

Mit herzlichen Grüßen

Anke Heß


vorwort 012025 Autor: Anke Heß

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