17.02.2023

Stabilität der Sommer-Ops: ver.di setzt 4000 Euro Prämie durch

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der vergangene Sommer war für uns alle eine Zerreißprobe. Durch ein zu ambitioniertes Flugprogramm bei deutlich zu wenig Personal im gesamten System Luftverkehr - auch bei uns in der Lufthansa - wurden wir als Belegschaft mehr als überfordert. Das Ergebnis: Krankenstände auf Rekordniveau und tausende Flugstreichungen. Eine Loose-Loose-Situation.

Die Zustände des Sommers 2022 dürfen sich nicht wiederholen. Deshalb haben wir auch während unserer vergangenen Tarifrunde enormen Druck auf den Konzern ausgeübt, damit neues Personal in erheblichem Umfang eingestellt und eine andere Personalpolitik seitens des Vorstandes eingeleitet wird.

Mit Erfolg, denn die Deutsche Lufthansa rekrutiert hunderte neue Beschäftigte. Viele sind bereits eingestellt. Auch wenn wir ausreichend neue Kolleg*innen rekrutieren, bleibt ein Engpass in den Ausbildungszeiten. Auch danach binden die neuen Kolleg*innen die erfahrenen Mitarbeitenden, die die Mitlaufzeiten abdecken. Daraus ergeben sich potentiell personelle Engpässe.

Diese Situation haben wir als ver.di bereits im vergangenen Sommer erkannt und deshalb mit dem Arbeitgeber vereinbart, dass auf freiwilliger Basis und zeitlich befristet für dieses Jahr Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeitszeit auf max. 40 Stunden/Woche erhöhen können.

Wir möchten deutlich betonen, dass dies kein Dauerzustand sein kann. Der Konzern steht weiter in der Pflicht ausreichend Personal zu rekrutieren. Als Gewerkschaft möchten wir jedoch den Kolleginnen und Kollegen nicht im Weg stehen, die sich auf freiwilliger Basis eine zeitlich befristete Arbeitszeiterhöhung vorstellen können, um das Kollektiv zu entlasten.
Dass die Arbeitgeberseite diese befristete Möglichkeit mit Benefits ausschmücken muss, damit sie von möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen angenommen wird, lag auf der Hand. Nachdem der Druck auf der Arbeitgeberseite in den letzten Wochen mit immer näher rückenden Sommerflugplan stieg, gab es jetzt eine Bereitschaft über die Incentivierung dieser freiwilligen, befristeten Arbeitszeiterhöhung mit uns zu verhandeln.

Folgendes konnten wir für die Bereiche Ground Operations (L/G), Technical Fleet Management (L/T) und Operations Planning & Steering (L/Z) durchsetzen:

· Mitarbeitende, die ihre derzeitige durchschnittliche wöchentliche Grundarbeitszeit freiwillig für sechs Monate durchgehend auf 40 Stunden/ Woche erhöhen, erhalten zusätzlich zum Lohnausgleich eine einmalige Prämie in Höhe von € 4.000,-brutto.

· Mitarbeitende, die ihre derzeitige durchschnittliche wöchentliche Grundarbeitszeit freiwillig für sechs Monate durchgehend um mind. 2,5 Stunden/Woche erhöhen und in diesem Zeitraum mit ihrer durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit unterhalb von 40 Stunden/Woche bleiben, erhalten zusätzlich zum Lohnausgleich eine einmalige Prämie in Höhe von € 2.000,-brutto.

· Die freiwilligen Arbeitszeiterhöhungen starten zum 1. April 2023, alternativ zum 1. Mai 2023. Die Erhöhung der Grundarbeitszeit nach § 2 Abs. 1 wird einmalig betriebsintern abgefragt.

· Die Auszahlung der Prämie erfolgt im 5. Folgemonat der erstmaligen Erhöhung der Arbeitszeit.

· Von den Regelungen bleibt die Arbeitszeitgestaltung der Mitarbeiter unberührt, die nicht nach diesem Tarifvertrag ihre Arbeitszeiten erhöhen.

· Der Tarifvertrag tritt zum 1. Februar 2023 in Kraft und endet zum 31.12.2023.

In Kürze wird die Arbeitgeberseite die Details zur betrieblichen Umsetzung kommunizieren. Bitte beachtet diese, solltet ihr Interesse an der freiwilligen Arbeitszeiterhöhung haben.
Wir freuen uns, dass wir ein starkes Ergebnis mit hohen Prämien für alle interessierten Kolleginnen und Kollegen durchsetzen konnten.
Perspektivisch müssen wir die Lufthansa jedoch wieder zu einem attraktiveren Arbeitgeber machen und das funktioniert nur, wenn wir gemeinsam und geschlossen auftreten.
Deshalb: ver.di Mitglieder werden!



4000 € Autor: Marvin Reschinsky

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