20.11.2017

Es ist (fast) vollbracht

Bis zum 10. Oktober 2017 haben die Verhandlungen zur redaktionellen Umsetzung des „Einigungspapiers“ vom Frühjahr zwischen Lufthansa und Vereinigung Cockpit gedauert. Mit dem jetzt abgeschlossenen Tarifvertragspaket über die Arbeitsbedingungen der Piloten, und erstmals auch für Fluglehrer, geht ein jahrelanger Konflikt mit 14 Streikrunden auf die Zielgerade.

Die Vorgabe des LH-Konzerns war der Wille, die Cockpit-Stückkosten um 15% abzusenken. Die VC beschreibt die jetzt erzielte Einigung als „einen Schritt hin zu einer neuen Tarifpartnerschaft“ mit „mehr Flexibilität für den Arbeitgeber und dennoch besserem Schutz der Arbeitsplätze“.

Perspektive

In einer Perspektivvereinbarung sagt der LH-Konzern zu, bis zum Jahr 2022 mindestens 325 Flugzeuge mit Piloten des „Kernkonzerns“ zu bereedern. Bis zu 600 Co-Piloten sollen sich bis dahin zum Kapitän entwickeln können und über 860 (VC) (LH: über 700) seit Jahren wartende Nachwuchsflugzeugführer sollen zu KTV-Bedingungen neu eingestellt werden. Das Papier enthält auch Schiedsregeln für den Fall, dass diese Flottenzusage nicht eingehalten werden kann.

Das Projekt „Jump“ gilt mit dieser Vereinbarung als beendet. Die dort eingesetzten Piloten sowie die Jump-CLH-Piloten werden direkt bei Lufthansa eingesetzt.

Vergütung

Nach der seit April 2012 stagnierenden Vergütungsentwicklung erhalten die Piloten der DLH, LCAG, GWI und der Flugschule Bremen für den Zeitraum bis zum Jahr 2022 eine gestaffelte Vergütungsanpassung von insgesamt 10,3% - rückwirkend beginnend zum Januar 2016 mit 2,4% und zum Januar 2017 von 2,0%. Für den anhebungsfreien Zeitraum April 2012 bis Dezember 2015 (45 Monate) erfolgt bis Mai 2018 eine Einmalzahlung in Höhe von 1,8 Monatsgehältern. Für die Piloten, die bis Ende September 2017 eingestellt wurden, gelten die Bedingungen des „alten“ VTV weiter. Ab Oktober 2017 gilt für Neueinstellungen eine an diesen VTV angelehnte Struktur, die sich aber mehr an Zulagen orientieren wird.

Altersversorgung

Ähnlich wie bei der Kabine und beim Bodenpersonal wird die Altersversorgung auch für das Cockpit-Personal umgestellt und spart dem Konzern eine dreistellige Millionensumme. Piloten und Arbeitgeber zahlen zukünftig jeweils feste Beiträge in einen Rentenfond ein. Die eingezahlte Summe wird bei der Rentenauszahlung auch garantiert. Die späteren tatsächlichen Rentenzahlungen hängen vom Zinsrisiko ab, das die Arbeitnehmer alleine tragen.

Urabstimmung

Die Vereinigung Cockpit hat das Tarifpaket ihren Mitgliedern zur Urabstimmung gestellt. Das Ergebnis wird in den Tagen des Erscheinens dieses Magazins erwartet.


Vereinigung Cockpit Tarifvertrag Abschluß Autor: Werner Langendörfer

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