Stellungnahme des OVB-Hamburg der VL zur Auflösung des Technikkonzernbetriebsrates - TKBR
Wir sollten uns ehrlich machen
Die Aufregung ist groß, Briefe werden geschrieben und die Diskussion eskaliert.
Worum geht es?
Der Technik Konzernbetriebsrat (T/KBR) war seit langem ein wichtiger Teil der Mitbestimmung im Technikkonzern Deutschland. Er wurde von entsandten Betriebsratsmitgliedern aus dem Gesamtbetriebsrat der LHT, Aero Alzey, LTT und LTL/LTLS Betriebsrat gebildet.
Seine Aufgaben bestanden darin, unter den Technik Betrieben eine Informations- und Austauschebene zu haben, die Betriebe zu aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten und Vereinbarungen für den Technik Konzern zu schließen.
Des Weiteren delegiert der T/KBR Kolleg: innen in den Konzernbetriebsrat der Lufthansa AG (KBR).
Dafür muss er sich konstituieren. Tut er das nicht, ist das Gremium nicht in Amt und Würden und kann somit seine Aufgaben, gemäß der Geschäftsordnung, nicht erfüllen. Eine Konstituierung erfolgte nicht.
Wie kam es genau dazu? Die beteiligten Unternehmen Lufthansa Technik AG (LHT), Lufthansa Technik Aero Alzey (LTAA), Lufthansa Technik Logistik/Lufthansa Technik Logistik Services (LTT/LTLS) und Lufthansa Technical Training (LTT) konnten sich nicht auf den Vorsitz und die Stellvertretung des T/KBR einigen und haben sich somit gegenseitig blockiert: Also, konnte keine Abstimmung stattfinden.
Der Ortsverband Hamburg der Vereinigung Luftfahrt (OVB HAM) hat mit den Beteiligten dazu intensive Gespräche geführt und eine akzeptable Option für einen Kompromiss erarbeitet. Der hätte „fliegen“ können, ist aber letztendlich an einer Partei gescheitert.
Die Folge davon ist natürlich, dass die LHT ihre Mandatierungen für den KBR auf anderen Wegen vornehmen muss.
Die Konsequenz daraus ist: Der Technik Betriebsrat Hamburg hat eine Empfehlung an den Gesamtbetriebsrat der Technik AG (GBR) gegeben, den -inaktiven- T/KBR aufzulösen und die Wahl der Delegierten für den KBR im GBR vorzunehmen.
Das ist grundsätzlich ein Dilemma, denn der T/KBR ist damit aus der Mitbestimmung verschwunden und damit auch seine sinnvolle Funktion und Aufgabe.
Die LTAA, LTL/LTLS und LTT rücken automatisch mit Ihren eigenen Vertretern in den KBR ein.
Die Aufregung seitens ver.di…
Als OVB HAM haben wir alle Mittel eingesetzt, den T/KBR zu retten. Wir haben viele Gespräche geführt, und Optionen für Konfliktlösungen erarbeitet, aber letztendlich waren unsere Bemühungen nicht erfolgreich. Das muss man akzeptieren und hat eine Konsequenz. Die Kontinuität der Mitbestimmung ist zu wahren und damit der Empfehlung zu folgen. Wir hätten uns auch enthalten, weggucken, verschleiern können, aber das entspricht nicht unserer Haltung, Wir nehmen die uns übergebende Verantwortung ernst.
Es sind immer wieder die „alten Kamellen“: sich gegenseitig angehen, auf der persönlichen Ebene oder aus einem gestörten Vertrauensverhältnis heraus. Nur genau damit werden konstruktive Lösungen ausgeschlagen. Es geht nicht mehr um „die Sache“. Der Betriebsrat ist kein Parlament mit Regierung und Opposition, er ist ein von den Kolleg: innen gewähltes Gremium, das ihre Interessen bestmöglich vertreten muss. Nach den Wahlen ist die Arbeit mit den Kolleg: innen zu leisten, die gewählt wurden. Interne Streitereien sind da nicht hilfreich. Verantwortung übernehmen, respektvoll und achtsam die Arbeit leisten und endlich wieder gegenseitiges Vertrauen aufbauen. Zumindest ist das unsere Auffassung.
The Times They Are A-Changin’
Der angekündigte Teilverkauf der Technik wird konkreter, Personal- und Ausbildungsmangel sind unsere ständigen Begleiter, die Kultur im Technik Konzern hat vorsichtig gesagt, noch Luft nach oben. In sorglosen Zeiten kann man evtl. streiten; sind sie nicht sorglos, sollte man sich besinnen und zusammenstehen: Einigkeit macht stark!
Wir wollen die Menschen zusammenführen, das fängt mit Respekt, zuhören und Verantwortung übernehmen an.
Ein letztes Wort: Der T/KBR ist ein erforderliches Gremium für die Mitbestimmung in der Technik Group und würde auch unsere Themen im KBR stärken. Deswegen wäre es wünschenswert, wenn die beteiligten Kolleg:innen noch einmal in sich gehen und über faire Lösungen nachdenken würden. Das würde die Fragen: „Was wird aus den geschlossenen Vereinbarungen des T/KBR, welcher Rechtsfolge unterliegen sie, wer kann sie weiterentwickeln, oder kündigen“- obsolet machen. Keine unbedeutende Frage für eine funktionierende Mitbestimmung.