Siegfried "Sigi" Seeger geht in den Ruhestand
Am 30. Januar 2019 war es soweit: Sigi Seeger beendete sein aktives Arbeitsleben bei der Lufthansa Technik AG. Mit einer, wie er es anerkennend nennt, „würdigen Verabschiedung“ wurde er von Kollegen für viele Jahre der Zusammenarbeit geehrt.
Am 1. Januar 1973, also vor 46 Jahren, begann Sigi seine Karriere bei einer Firma Namens Deutsche Lufthansa AG, die damals noch ein Unternehmen war. In der Flugzeughalle 3 in Frankfurt begann er als gelernter Elektromechaniker mit der neuen Berufsbezeichnung „ERI-Wart“. Dort war er an der Wartung und Instandhaltung von Flugzeugen des Typs Boeing 707, Boeing 737 und Boeing 727 beteiligt.
1983 wurde in Frankfurt die Halle 6 gebaut, in der Sigi dann, nach der Weiterqualifizierung zum „ERI-Wart 3“, weiterhin an den moderneren Boeing 737, sowie an der DC10 arbeitete.
1989 begann die Lufthansa langsam, aber sicher die Boeing 737 gegen den Airbus A320 zu ersetzen. Weitere Umschulungen waren die Folge.
1991 wurde Sigi schließlich zum Wartungstechniker ernannt. Verbunden war diese Tätigkeit mit weiteren Schulungsmaßnahmen bezüglich der Flugzeugtypen Airbus A340 und A330.
Consulting Abordnungen in Lagos und Peking haben Sigi offenbar die Lust auf Fernreisen nicht verdorben, sondern eher befördert. So reist er schon seit vielen Jahren zu den entlegensten und teilweise auch nicht ganz ungefährlichen Orten dieser Erde.
Bereits 1969 schließt sich Sigi einer Gewerkschaft an. Zunächst bei der IGM, dann (bei LH) der ÖTV und schließlich, seit 1986 der VL/DAG. Als Betriebsratsmitglied war er über drei Legislaturperioden aktiv in die Arbeit der Mitbestimmung eingebunden.
Ein besonders wichtiges Amt übernimmt er 2008 als Mitglied der Geschäftsfeldtarifkommission und dann 2011 auch als Mitglied der Konzerntarifkommission. In dieser Tätigkeit hat er sich große Verdienste erworben. Auch wenn von der Belegschaft (gefühlt) nach jedem Tarifabschluss harsche Kritik kommt, so kann sich doch die tarifliche Entwicklung – insbesondere der LHT – sehen lassen. Auch im Vergleich mit anderen Branchen! Sigi hat an diesen guten Ergebnissen einen nicht unbeträchtlichen Anteil. Hierauf können er (und wir) stolz sein.
Die Arbeit in diesem Gremium ist „per Lehrgang“ nicht zu erlernen. Hier braucht es enorm viel Erfahrung und natürlich auch Wissen um die hunderte Tarifverträge und Tarifvereinbarungen. Deren Zahl belief sich schon bei Ausscheiden des Verfassers dieses Artikels auf über 600 – und das ist schon zehn Jahre her… Auch haben ihn die Auftritte des Arbeitgebers bei Tarifverhandlungen nicht nervös gemacht. Immerhin hat es eine ehrenamtlich besetzte Tarifkommission der Gewerkschaft hier ausnahmslos mit hauptamtlich beschäftigen Tarifprofis und Arbeitsrechtsanwälten zu tun.
All dies hat „unser Sigi“ beherrscht und sich gewissermaßen „selbst beigebracht“.
Der Bundesvorstand der VL beglückwünscht Sigi zum verdienten Abschluss des Arbeitslebens und der gelungenen Arbeit in der Tarifkommission.
Er kann sich nun seiner Reiseleidenschaft an praktisch jedem Termin im Jahr hingeben, lebt er jetzt doch im „unlimitierten Dauerurlaub“.
Der VL-Vorstand freut sich darauf, auch weiterhin den Rat und die Wortbeiträge von Sigi in den Vorstandssitzungen zu hören.