Der Vorstand der LH-Group hat mit einer Richtungsweisung seine Absicht vorgegeben, „einen Weg zu finden, wie die LH-Airline ihre CAMO-Verantwortung (Continuing Airworthiness Management Organisation) stärken kann und wie sie an den Standorten Frankfurt und München die Line Maintenance übernehmen kann“. Eine Projektgruppe wird auftragsgemäß die Umsetzungsmöglichkeiten mit allen Auswirkungen prüfen und ein Konzept erarbeiten.

„Unser Ziel „We are ONE PD Fleet Services“ wird möglicherweise von dieser Richtungsweisung beeinträchtigt.“

Wir glauben, man kann das Wort „möglicherweise“ ruhig streichen. Die sog. Richtungsweisung liest sich doch eher wie eine „per Order de Mufti“, denn es geht anscheinend nicht mehr um das „ob“ sondern nur noch um das „wie“ und „wann“.

Die Rückführung der Line Maintenance in Frankfurt und München aus der LH-Technik in den Verantwortungsbereich der LH-Airline mag zwar Vorteile z.B. durch Einsparung von Umwegen und Doppelstrukturen bringen, hätte aber personelle, tarifliche und Mitbestimmungsrelevante Konsequenzen für die rund 2.000 betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Das „Handelsblatt“ berichtete in diesem Zusammenhang von einem möglichen Verkauf der LH-Technik. Ungewöhnlich schnell und selten dementierte Lufthansa diese Gerüchte umgehend: „Derzeit gibt es keine Überlegungen in diese Richtung.“

Entscheidend sehen wir hier das Wort „derzeit“! Was würde den Konzern nach einer Rückführung der Line Maintenance in die Passage ernsthaft daran hindern, die dann verbleibene Base-Maintenance in Gänze z.B. an Airbus oder einen anderen Hersteller zu verkaufen? Oder die verbleibenden Betriebsteile auch nach dem Muster der LSG in GmbH umzuwandeln, um die lästigen Tarifverträge zu schmälern oder ganz los zu werden.

Keine guten Aussichten! Wir bleiben für Euch am Ball…