11.12.2022

Das ist dann mal weg

Am 31.12.2022 ist Schluss mit der Bearbeitung von Rädern und Bremsen in der Lufthansa Technik. Ein Bereich, der maßgeblich zum Umsatz und Gewinn in der Technik beigetragen hat. Dies schließt sich nahtlos an die verkauften Betriebe innerhalb des Lufthansa Konzerns. Auch die LSG wurde schon in Teilen verkauft. Die Station Düsseldorf wurde geschlossen, den Kunden wurde mitgeteilt sich einen neuen Technikbetrieb zu suchen oder die Wartungsarbeiten selbst zu machen. Anderen Kunden wurde ein solches Angebot gemacht, dass diese ablehnen mussten. Insgeheim wurde die Konkurrenz damit gestärkt.


Flugzeugrad © PictureSyndicate AdobeStocks

So zerschlägt man die Lufthansa Technik, weil man den weltgrößten Flugzeugtechnikbetrieb nicht komplett verkaufen kann, in kleine Teile und schlägt sie am Markt los oder schließt die Bereiche. So geschehen jetzt bei der Räder- und Bremsenwerksatt.

Es ist schon erstaunlich: da wird für 60 Millionen Euro eine neue Werkstatt im Osten von Frankfurt geplant und gebaut, um diese dann nach kurzer Zeit dicht zu machen.

Ja, Corona hat auch seinen Teil zu dieser Situation beigetragen, war aber doch nicht ausschlaggebend. Heute brummt es wieder in der Luftfahrt, aber man wollte nicht warten bis sich der Markt wieder erholt. Heute heißt, dass die Werkstatt zu teuer ist und sich damit nicht rechnet. Da frage ich mich, was eigentlich für den Bau der Werkstatt gerechnet wurde und warum es sich heute nicht mehr rechnet.

Natürlich kann sich die Werkstatt nicht rechnen, wenn man Kunden ablehnt oder ihnen sagt, sie sollen ihre Räder und Bremsen selbst machen oder sich einen anderen Technikbetrieb suchen, so geschehen bei der Lufthansa Cargo.

Oder wird hier die Marschrichtung des Lufthansa Konzern umgesetzt. Abbau von Personal durch Verkauf der Töchter. Hier kommt mir wieder die Aussage des ehemaligen Lufthansa Vorstand Jürgen Weber in den Kopf: Im Falle einer Krise wird die Lufthansa überleben durch Abbau von Personal oder den Verkauf der Töchter.

Je weiter man von dem Flugbetrieb weg ist, umso leichter ist es sich von diesen Betrieben zu trennen. Dann wird die Leistung, die dann weg ist, bei Zulieferern eingekauft.

Der nächste Aderlass ist wohl die Lufthansa Technik selbst. Da die Lufthansa Technik nicht im Ganzen verkauft werden kann oder soll, wird man sie wohl in kleine Teile zerschlagen und verkaufen. Wer nicht verkauft werden kann, wird platt gemacht.

Um nochmal auf die Räder - und Bremsenwerkstatt zurückzukommen. Hier ist es den Mitgliedern des Frankfurter Betriebsrat mit Hilfe der Gewerkstatt gelungen, dass keinen Mitarbeitern gekündigt wurde. Alle Mitarbeiter sind Innerhalb des Konzerns untergekommen. Das konnte nur gelingen, weil die Lufthansa und Lufthansa Technik Mitarbeiter fast schon händeringend gesucht hat

Fazit:

Hier sollte sich einmal der eine oder andere überlegen, ob es nicht doch besser ist für ihn, sich zu organisieren und Mitglied in der Gewerkschaft zu werden. Was es bringt, sieht man an dem Tarifabschluss in diesem Jahr. Denn ohne Druck auf den Arbeitgeber, macht der was er will.


Räder und Bremsen weg Autor: Reinhard Bind

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