21.02.2024

Neues Angebot DLH vom 21.02.2024 - Tippelschritte statt großer Wurf

Am 21. Februar fand die 4. Verhandlungsrunde statt. Die Verhandlungen wurden bis tief in die Nacht geführt und am Morgen fortgesetzt. Die Arbeitgeberseite legte schließlich folgendes neues Angebot vor:

  • Ab März 2024: 4% Vergütungserhöhung, mindestens jedoch 200 Euro
  • Ab Februar 2025: 6% Vergütungserhöhung, mindestens jedoch 140 Euro
  • Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2.000 Euro zu Beginn und 1000 Euro im November 2024
  • Ab 2025 Erhöhung des Zuschlags zum Urlaubsgeld um 150 Euro. Für die LTLS: Erhöhung des Urlaubsgeldes um 75 Euro
  • Nochmals verlängerte Laufzeit auf 28 Monate bis 30.04.2026
Für Auszubildende bieten die Arbeitgeber an:
  • Ab März 2024: Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro
  • Ab Februar 2025: Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 6%
  • Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 Euro zu Beginn und 500 Euro im November 2024
  • Ab 2025 Erhöhung des Zuschlags zum Urlaubsgeld um 75 Euro
  • Übernahme der Azubis, wie gehabt
Weitere Themen
  • Beendigung der Ost-Manteltarifverträge spätestens zu Januar 2025
  • Ab April 2024: Erhöhung des Zuschusses zum Deutschlandtickets auf 30 Euro
Weiterhin ein Nein zu:
  • Einführung der Schichtzulage in Höhe von zusätzlichen 3,6% vom Grundgehalt
  • Jährliche Stufensteigerungen

Unsere Bewertung:

Unser Streik hat Bewegung auf der Arbeitgeberseite erzeugt. Die erste Erhöhung soll nun im März kommen. Vielmehr ist aber auch noch nicht passiert: Die Arbeitgeber erhöhen die nachhaltig wirkenden Gehaltserhöhungen im Vergleich zum letzten Angebot nur um 0,5 Prozent. Die Laufzeit ist im Vergleich zum letzten Angebot sogar um drei Monate verlängert worden, nämlich auf 28 Monate.

Eure Kernforderung von 12,5 Prozent, mindestens 500 Euro wird selbst bei der mehr als doppelt so langen Laufzeit im Vergleich zu eurer Forderung nicht erfüllt. In unruhigen Zeiten ist das ein unzumutbares Risiko. Bei den weiteren Themen, wie Stufensteigerungen und Schichtzulage, gab es ebenfalls keine Bewegung.

Die Arbeitgeberseite sieht gegenüber anderen Berufsgruppen auch keine Benachteiligung der Lufthansa Bodenbeschäftigten. Die Arbeitgeberseite stellte in den Verhandlungen unverhohlen und trotz deutlicher Zurückweisung unsererseits ohne Scham klar, dass Piloten schließlich auch eine viel höhere Verantwortung für Leib und Leben und höhere Belastung als wir am Boden hätten.

Außerdem bestehe aus Sicht der Arbeitgeberseite das Recht auf freie Berufswahl. Nach dem Motto: „Wenn's euch nicht gefällt, dann geht doch!“. Neben den Nullmonaten hattet ihr in unserer Rückkopplung zum letzten Angebot ganz besonders die geringe Höhe und die lange Laufzeit kritisiert. Diese Kritik hat die Arbeitgeberseite weitgehend ignoriert. Bei der nachhaltigen Vergütungserhöhung machen sie nur einenTippelschritt.

Jetzt geht’s in die Rückkopplung zum Angebot.
Wir sind zu weiteren Streiks bereit, wenn ihr es seid!


Tippelschritte statt großer Wurf Autor: Marvin Reschinsky

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