01.03.2019

Die Nase zu hoch?

In einem internationalen Vergleich unter Luftfahrtgesellschaften im stetig wachsenden Weltluftverkehr wird deutlich, in welchen Segmenten sich diese Gesellschaften unterscheiden und welche Defizite sie alle haben.

Im Preis-Leistung-Verhältnis zeigt sich auch im Vergleich mit den Billiganbietern die volle Bandbreite an mangelnder Wartung und bestem Service. In punkto Pünktlichkeit will der Branchenprimus Lufthansa mit einer ganz neuen Masche die Nase vorn haben. Man habe erkannt, dass alle Verspätungen von der Lufthansa Technik AG verursacht werden, was umgehend geändert werden solle.

Das vermeintliche Problem soll dadurch gelöst werden, indem man einfach die Wartung zwischen Landung und Start innerhalb der „Mutter“ erledigen lässt und sie der Lufthansa Technik wegnimmt.

So weit, so schlecht!

Dieses geplante Vorgehen wurde vom Passage-Vorstand, Herrn Hohmeister, auch gleich postwendend an das „Handelsblatt“ weitergegeben. Der geneigte Leser dieses Blattes hat folgende Schlussfolgerung gefunden: Ursache für Flugverspätungen und Flugausfälle endlich gefunden! Lufthansa-Technik-Mitarbeiter sind schuld an Verspätungen und technischen Ausfällen und der Vertrag mit der LHT wird gelöst. LUFTHANSA kann dadurch zukünftig nur noch pünktlich sein!

Das war ein Paukenschlag, der durch die Reihen der LHT tönte und war eine ganz deutliche „Kriegserklärung“ an den Wartungsspezialisten aus Hamburg. Dieser hatte mit seiner Mannschaft immer mit stets guter Leistung überzeugt, damit die Zuverlässigkeit der Lufthansa in punkto Sicherheit und Qualität nachhaltig immer gegeben war.

Die Botschaft, den eigenen Anbieter rauszuschmeißen und eine Wartung selbst innerhalb des Fleet Services Lufthansa intern durchzuführen, wird vielleicht Nachahmer unter den Fluggesellschaften finden und Kunden könnten der LHT verloren gehen. Mit solchen Aussagen in der Öffentlichkeit ein Konkurrenzgebaren zwischen der Lufthansa Passage und Lufthansa Technik AG zu entfachen, war an dieser Stelle einfach nur falsch und völlig unangebracht und bringt den Konzern durch eine Schwächung eher in Schwierigkeiten.

Bleibt die Frage, ob hier einfach nur unüberlegt gehandelt wurde - Spaltung ist jedenfalls nicht angebracht. Beim Absturz der German Wings Maschine in den französischen Alpen waren wir damals jedenfalls doch plötzlich alle über Nacht wieder „eine gemeinsame Lufthansa“ und haben der Welt gezeigt, dass sind wir und halten stets zusammen, auch in schwierigen Zeiten!


hochnäsig Autor: Jörg Deike

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