01.02.2022

Mobiles und hybrides Arbeiten

Homeoffice, mobiles Arbeiten sind die Schlagworte der Corona-Pandemie in den administrativen Bereichen und ein neues Bedürfnis vieler Arbeitenden in allen Bereichen. Wir sind hier auf dem Weg in eine neue Realität in der Arbeitswelt. Der Nutzen der persönlichen Flexibilität und der Wegfall von Fahrtzeiten zur Arbeitsstätte sind nur zwei der Vorteile für die Belegschaft.


Beate Heidemann 2022 © vb

Insgesamt ist aber die Trennung zwischen privatem Arbeiten und LH-Arbeitsplatz in der Lufthansa noch nicht gelungen! Dazu kommt eine unzureichende Perspektive des Arbeitsplatzes von MORGEN. Vergessen werden aber häufig die persönlichen Auswirkungen und Ängste des Homeoffice, des mobilen und hybriden Arbeitens:

  • Verringerte soziale Kontakte
  • Gefahr der Vereinsamung
  • Verringerte Sichtbarkeit bei Vorgesetzten
  • Gefahr der Karriere durch geringere Wahrnehmung der Leistung durch Führungskräfte
  • Entwurzelung von Teams – Achtung „Einzelkämpfer“
  • Weniger Austausch untereinander
  • Fahrtzeiten werden von manchen Führungskräften zur Arbeitszeit „dazu gerechnet“
  • Ausstattung des Arbeitsplatzes und räumliche Gegebenheiten im Homeoffice (Zuschüsse zu WLAN, Telefon, Ausstattung, usw.)

Herausforderungen und Ziele

Zunächst gilt es die Balance zwischen Büro und Zuhause – bei der Mitarbeiterschaft und auch bei Führungskräften herzustellen. Deshalb ist aus unserer Sicht das „Mobile Working“ der richtigere Ansatz gegenüber dem strickten Homeoffice. Die Lufthansa muss als unser Arbeitgeber aber auch den psychischen Stress durch mögliche Vereinsamung, Überforderung und Selbstausbeutung angehen und ein gesundes Konzept für das hybride/mobile Arbeiten entwickeln. Durch den aktuellen Zustand existieren viele Unklarheiten und Entscheidungen der Vorgesetzten werden von der Belegschaft nicht selten als Willkür wahrgenommen. Deshalb gilt es klare Regeln zu entwickeln (z.B. Genehmigung und Arbeitsplatzbuchung). Führungskräfte müssen in der Lage sein Teams und Mitarbeiter:innen zu führen, besonders die, die nicht am Standort sind. Sie sollten Leistungen, aber auch psychische Belastungen erkennen. Das Führen auf Distanz muss zu einer Stärke von LH-Vorgesetzten gemacht werden.

Unsere Forderungen

Wichtigste Forderung ist ein klares Konzept für „Mobile Working“ welches die Rahmenbedingungen „Zuhause“ (Genehmigungen, Ausstattung), die „Arbeitsplätze“ im Büro (Ausstattung, Buchung, etc.) oder „woanders“ und die schnelle Qualifizierung der Führungskräfte, Stichwort: Führung auf Distanz, adressiert. Das alles muss selbstverständlich in einer übersichtlichen und klaren Betriebsvereinbarung fixiert werden. Dazu kommt der bessere Umgang mit der psychischen Gesundheit, wie es vom Arbeitsschutzgesetz bereits seit 2014 (Gefährdungsbeurteilung psych. Belastungen am Arbeitsplatz) gefordert wird. Nachfolgend unsere konkreten Forderungen an das Konzept „Mobile Working“:

  • Wir wollen den Anspruch auf das mobile Arbeiten, damit Persönliches und Geschäftliches gut koordiniert werden kann!
  • Wir fordern klare Regeln: von Antrag bis Genehmigung – „keine Willkür!!
  • Ausstattungsregeln und mögliche Arbeitsorte müssen festgelegt werden
  • Karriere und die Wahrnehmung persönlicher Leistung muss funktionieren
  • Chef:innen befähigen, damit Sie die Anforderungen des „Führens auf Distanz“ bewältigen können
  • Psychischer Stress muss besser im Auge behalten und die Privatsphäre besser geschützt werden
  • Arbeitsplätze im Büro: Gute Organisation, Buchung, Ausstattung


mobiles_arbeiten Autor: Beate Heidemann

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