01.06.2025

Lufthansa Technik Bilanz 2024

eine sachliche Betrachtung der Bilanz 2024

Lufthansa Technik, ein weltweit führender Anbieter von Wartungs-, Reparatur- und Überholungsleistungen (MRO) für Flugzeuge, verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 eine beeindruckende Geschäftsentwicklung. Das Unternehmen betreut über 800 Kunden, darunter Fluggesellschaften, Hersteller, Leasinggesellschaften, VIP-Jet-Betreiber, Regierungen und Streitkräfte.


Luftwaffe F-35 © Maksym AdobeStocks

Finanzielle Entwicklung

Im Jahr 2024 erzielte Lufthansa Technik einen Umsatz von 7,441 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 14 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das operative Ergebnis (Adjusted EBIT) erreichte mit 635 Millionen Euro ein neues Rekordniveau. Trotz steigender Kosten konnte das Unternehmen seine Profitabilität behaupten und von der starken Nachfrage nach MRO-Dienstleistungen profitieren.

Marktdynamik und Nachfrage

Die Luftfahrtbranche erholte sich weiter von den Auswirkungen der Pandemie, was zu einer steigenden Nachfrage nach Wartungs- und Reparaturdienstleistungen führte. Der zunehmende Flugverkehr und die wachsenden Flotten der Airlines schufen ein günstiges Marktumfeld. Lufthansa Technik profitierte besonders von langfristigen Serviceverträgen mit internationalen Kunden sowie von der steigenden Nachfrage nach Triebwerkswartung.

Strategische Investitionen und Expansion

Um das Wachstum langfristig zu sichern, setzt Lufthansa Technik auf eine breit angelegte Investitionsstrategie. Bis 2030 plant das Unternehmen, seinen Umsatz um rund ein Drittel zu steigern. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:

- Neue Standorte in Portugal und Kanada**: Lufthansa Technik investiert in neue Wartungsstandorte, um die Marktpräsenz in Südeuropa und Nordamerika auszubauen. Der Standort in Portugal soll die steigende Nachfrage in dieser Region bedienen, während der kanadische Standort die Nähe zu Kunden in Nordamerika verbessert.

- Modernisierung des Hauptsitzes in Hamburg: Umfangreiche Investitionen werden zur Modernisierung des Unternehmenssitzes eingesetzt, um die Effizienz und Kapazität der dortigen Einrichtungen zu steigern.

- Erweiterung der Triebwerkswartung in Thüringen**: Gemeinsam mit Rolls-Royce wird das Gemeinschaftsunternehmen N3 Engine Overhaul Services in Arnstadt ausgebaut. Eine Investition von 150 Millionen Euro ermöglicht eine Kapazitätserweiterung auf 250 Triebwerke pro Jahr und die Schaffung von bis zu 1.200 Arbeitsplätzen.

  • Fokus auf Digitalisierung und Innovation**: Lufthansa Technik legt verstärkt Wert auf digitale Prozesse und innovative Wartungstechnologien, um Effizienzsteigerungen zu realisieren und neue Dienstleistungen zu entwickeln.
  • Zusammenarbeit mit strategischen Partnern: Durch Kooperationen mit globalen Unternehmen erweitert Lufthansa Technik ihr Dienstleistungsportfolio und erschließt neue Märkte.

Neues Geschäftsfeld: Militärische MRO-Dienstleistungen

Lufthansa Technik baut ihr Engagement im militärischen Luftfahrtsektor aus. Mit steigenden Verteidigungsbudgets wächst die Nachfrage nach wartungsintensiven Lösungen für militärische Luftfahrzeuge.

• Wartung und Instandhaltung militärischer Luftfahrzeuge: Lufthansa Technik betreut bereits Flotten der Bundeswehr, darunter Transportflugzeuge wie den Airbus A400M und VIP-Regierungsjets. Die Kapazitäten sollen erweitert werden, um zusätzliche Typen – darunter Tanker- und Aufklärungsflugzeuge – zu betreuen.

Mit diesem neuen Geschäftsfeld erschließt Lufthansa Technik eine zusätzliche Wachstumsquelle und sichert sich langfristige Aufträge mit Regierungen und internationalen Streitkräften.

Auswirkungen auf Arbeitnehmer und Arbeitsplatzsicherheit

Die strategische Expansion hat direkte Auswirkungen auf die Mitarbeiter des Unternehmens:

- Schaffung neuer Arbeitsplätze: Durch die Erweiterungen in Thüringen sowie den Ausbau der Standorte in Portugal und Kanada entstehen mehrere tausend neue Arbeitsplätze in unterschiedlichen Bereichen, von hochspezialisierten Technikern bis hin zu digitalen Experten.

- Investition in Weiterbildung: Lufthansa Technik legt Wert auf Schulungs- und Weiterbildungsprogramme, um bestehende Mitarbeiter auf neue Technologien vorzubereiten.

- Stärkung der Arbeitsplatzsicherheit: Langfristige Serviceverträge und eine stabile Auftragslage sorgen für sichere Arbeitsverhältnisse. Die Modernisierung bestehender Standorte verbessert zudem die Arbeitsumgebung und optimiert Prozesse.

- Verbesserung der Arbeitsbedingungen: An Standorten wie Hamburg werden moderne Arbeitsumgebungen geschaffen, die Sicherheit und Effizienz erhöhen. Ergonomische Arbeitsplätze, verbesserte Sicherheitsmaßnahmen und optimierte Werkstattprozesse stehen dabei im Fokus.

Ausblick

Trotz globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt die Luftfahrtbranche auf Wachstumskurs. Die steigende Nachfrage nach neuen Flugzeugen sowie die Verlängerung der Lebensdauer bestehender Flotten treiben den MRO-Markt an. Lufthansa Technik sieht sich durch gezielte Investitionen und strategische Expansion bestens für die kommenden Jahre gerüstet.

Die Bilanz 2024 zeigt, dass Lufthansa Technik nicht nur ihre Marktführerschaft behauptet, sondern aktiv ihre Zukunft gestaltet. Die Schaffung sicherer Arbeitsplätze, die Förderung der Mitarbeiterqualifikation und moderne Arbeitsbedingungen sind entscheidende Faktoren für den langfristigen Erfolg des Unternehmens.

Die Mitbestimmung, sei es der Betriebs- oder Aufsichtsrat sollte auf die faire Teilung des Portfolios achten und seine Stimme für die Interessen der Arbeitnehmer erheben. Die stärkere Globalisierung bringt mehr Umsatz und (hoffentlich) Gewinn, kann aber je nach Produkt auch zu Konkurrenzen innerhalb des Konzerns führen. Das sollte unbedingt vermieden werden, denn der Aviation Markt ist heiß umkämpft und die Standorte unterliegen unterschiedlichen „Bedingungen“.

Gerade der Wirtschaftsausschuss und Aufsichtsrat der Technik aber auch des Konzerns muss vor dem Hintergrund der starken Ergebnisse darf achten, dass die Technik ausreichend Geld für ihre Investitionen und Wachstum bekommt – Das “Geld“ hat der Konzern, Konzern Cashflow, und der Vorstand und der Finanzausschuss vergeben es. Also eine „interessengeleitete“ Fremdbestimmung, die die Entwicklung des Technik Konzerns nicht schaden darf.

Mit solidarischen Grüßen

Eure Vereinigung Luftfahrt


lht_bilanz_2024 Autor: OVB HAM der VL

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