16.12.2023

Wirtschaftliche Lage DLH, Stand 01.11.2023

Der „Rekordsommer 2023“ hat dem Konzern ein Adjusted EBIT von 1,5 Mrd. € im dritten Quartal beschert. In einer Pressemitteilung bedankt sich der Vorstandsvorsitzender Spohr ausdrücklich bei den Kunden und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Bleibt zu hoffen, dass sich dieser Dank auch bei kommenden Tarifrunden positiv auswirkt.


Quartalsbericht © magele-picture AdobeStocks

Das dritte Quartal 2023 war mit 10,3 Mrd. € das bisher umsatzstärkste Quartal in der Unternehmensgeschichte.

Alle Passagierairlines der Lufthansa-Gruppe haben mit 1,4 Mrd. € (einem Plus von 91% gegenüber dem Vorjahr) ganz erheblich zu dem „Gewinnsprung“ beigetragen.

Auch ergibt sich aus den hohen Durchschnittserlösen mit einem Plus von 25% ein nicht unwesentlicher Treiber der Gewinne.

Die angebotenen Sitzplätze wurden im dritten Quartal um 13% gegenüber dem Vorjahresquartal erhöht. 86% der Sitzplätze konnten verkauft werden. Die zugestiegenen Passagiere beliefen sich in diesem Zeitraum auf 38 Millionen Gäste.

Der in der Coronazeit situationsbedingt stark boomende Luftfrachtverkehr normalisierte sich wieder. Lufthansa Cargo erreichte im traditionell schwachen dritten Quartal ein Ergebnis von 1 Million Euro, während des im Vergleichszeitraum des Vorjahres noch 331 Millionen Euro waren.

Lufthansa Technik erwirtschaftete im dritten Quartal ein Adjusted EBIT von stolzen 168 Millionen Euro. Betrachtet man die ersten neun Monate des Jahres 2023 ergibt sich ein neues Rekordergebnis.

Weiterhin formt sich die DLH-Gruppe um: Der Verkauf von LSG an „Aurelius“ wurde am 31.10.2023 abgeschlossen. Ein Minderheitsanteil von Lufthansa Technik soll ebenfalls verkauft werden. Eine diesbezügliche „Prüfung des Verkaufs“ soll noch bis zum Jahresende erfolgen. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der LHT wehren sich zurzeit gegen einen Teilverkauf an ein „Private Equity-Unternehmen“, befürchten sie doch Nachteile für die Belegschaft und die Zukunft des Unternehmens. (näheres dazu finden Sie unter www.vluftfahrt.de) Wie nun das Unternehmen DLH mitgeteilt hat, hat man, sehr zur Freude der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von dem Teilverkauf abgelassen und will aus eigener Kraft weiter wachsen. Hin und wieder gibt es also auch noch „gute“ Nachrichten.

Ein Teil von 41 % der ehemaligen Alitalia, heute ITA Airways, ist für den Anfang des Jahres 2024 geplant. Noch steht eine Freigabe dazu der EU-Kommission aus.

Zum Thema „nachhaltiges Fliegen“, will die DLH-Gruppe bereits bis 2030 die Netto-CO2-Emissionen im Vergleich zu 2019 halbieren. Bis 2050 dann auf „net zero corbon emissions“.

Für die kommenden Monate wird weiterhin mit starker Nachfrage gerechnet, das Angebot an verfügbaren Sitzen soll dementsprechend angepasst werden. Auch im vierten Quartal wird mit einem positiven Ergebnis gerechnet, wobei man davon ausgeht, dass auch Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik maßgeblich dazu beitragen werden. Warum man dann trotzdem auf die gescheiterte Idee kam, Teile des Betriebs LHT zu verkaufen, erschließt sich, zumindest dem Schreiber dieser Zeilen, nicht unmittelbar.

Im Gesamtjahr 2024 soll die Kapazität auf ca. 95% des Vorkrisenniveaus ausgeweitet werden. Auch 30 neue Flugzeuge sollen im Laufe des Jahres hinzukommen. Ob die Anzahl der Kolleginnen und Kollegen von derzeit 117.187 weiter steigen wird, ist angesichts dieser Planungen schon (hoffentlich) anzunehmen.


Quartalsbericht Autor: Werner Zielina

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