Nach 60 Jahren einen großen Fehler gemacht!
Die Botschaften an den Vorstand auf der letzten Betriebsversammlung in Hamburg konnten deutlicher nicht sein. „Wir, die Mannschaft von WM4, halten es für den größten Fehler in der Geschichte der Lufthansa Technik AG, die Flugzeugüberholung in Hamburg dauerhaft und endgültig zu schließen“, war zwischen den Zeilen zu vernehmen. Mehrere Redner haben verdeutlicht, dass diese strategische Langzeitausrichtung, die Flugzeugüberholung in Deutschland dauerhaft zu schließen, aus Sicht der Praktiker die größte Fehlentscheidung des LHT-Vorstandes war.
Denn dieser Standort zeichnete sich dadurch aus, dass Problemstellungen jeglicher Art rund ums Flugzeug kompetent mit Sachverstand und auch in kürzester Zeit gelöst wurden. Auch wurde nach den letzten aktuellen Zahlen der Überholung der Mike-Delta mehr als deutlich, dass die Ergebnisse super waren und der Flieger ohne Beanstandungen gleich wieder nach Miami auf Strecke gehen konnte.
Was will die Geschäftsleitung also mehr?
Offensichtlich keine Überholung ohne Probleme und auch kein Lob von den Piloten nach perfekten Werkstattflug!
Einfach zu gut, zu gut für den Vergleich mit Problemstandorten. Stattdessen wird nun auf diese anderen Standorte gesetzt, die von enormen Problemen in punkto Liefertermine und Arbeitsqualität von sich reden machen, so die Redner. Warum also wurde genau diese Entscheidung so getroffen, obwohl noch nicht einmal die respektablen guten Ergebnisse von der Überholung der Mike-Delta abgewartet wurde? Die hoch politische Entscheidung, den Standort zu schließen, stand schon lange vorher fest, so die Kritiker. Es scheint in der Nachbetrachtung so zu sein, dass man den großen Qualitätsunterschied der einzelnen Standorte und Überholgleise dadurch verschleiern wollte, indem man den besten Standort für die Abarbeitung der Passageprodukte schließt und vermeintlich Rückständige künstlich hebt, damit das Bild wieder stimmt oder die hohen Investition in andere Standorte besser gerechtfertigt werden können. Die Mannschaft stellt sich die Frage, warum man mit aller Macht den Standort Hamburg künstlich schlecht machen will? Profiteure dieser ungeheuerlichen (Fehl-) Entscheidung sind vordergründig unsere Konkurrenz und die besagten problembehafteten ausländischen Standorte. Das Ausradieren von 60 Jahren Geschichte der Flugzeugüberholung über Nacht, wurde mit gescheiterten Verhandlungen mit den Betriebspartnern begründet.
Und die Konkurrenz lacht!
Den Vorträgen der WM4 Kollegen ist nichts mehr hinzuzufügen, da mit ihren allzu klaren Worten alles gesagt wurde. Es ist für alle Beteiligten besonders schlimm zu wissen, dass immer noch jemand zur endgültigen Schließung hätte „nein“ sagen können!