24.11.2021

FRA Ost - Tod auf Raten

Liebe Kolleginnen und Kollegen, in der heutigen Weihnachtsausgabe des VL-Magazins wende ich mich, im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen des Frankfurter Osthafens, an Euch.

Seit dem Umzug vom Flughafen Frankfurt am Main an die Hanauer Landstraße – den Osthafen, haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit diversen Unzulänglichkeiten zu kämpfen, derzeit ist mit dem Schlimmsten zu rechnen.

Doch jetzt der Reihe nach:
Jahrzehnte lang wurden Räder, Bremsen, Fahrwerke und Rohrleitungen am Flughafen Frankfurt instandgesetzt bzw. repariert. Da die Einlastung immer weiter anstieg und die Werkstätten aus allen Nähten platzten, sollte ein Alternativstandort gefunden werden.
Die Räderwerkstatt war unweit des Parkhauses beheimatet, die Bremsenwerkstatt zwischen den beiden Wartungshallen Ebenfalls gab es eine Mechanische Werkstatt die räumlich nahe der Räderwerkstatt beheimatet war.
2014 war zum ersten Mal zu lesen, dass alle drei Werkstätten nahe Fechenheim ihre neue Heimat finden sollten. Zuvor wurde der Bremsenwerkstatt die Voraussetzungen genommen, Fahrwerke und Rohrleitungen weiter instand zu setzen. Diese beiden Aufgaben übernahm die Nachbarwerkstatt der Metallflugzeugbauer, inklusive Kollegen.
Dann ging es „Schlag auf Schlag“:
1. Spatenstich Sommer 2015,
2. 2016 folgte die Installation der Maschinen und Anlagen.
3. 2017 eine eingeschränkte Inbetriebnahme mit Rädern an beiden Standorten.
4. Frühjahr 2018 folgte die Bremsenwerkstatt.
Bevor die Bremse nach FRA Ost zog, wurde bereits klar, dass es nicht rund läuft: nach dem Motto: “Bau auf und reiß nieder, immer wieder“. Dies wurde zum Dauerzustand, bis heute.
Die Zweiklassengesellschaft war geboren: keine eigene Kantine, keine Kleiderkammer dafür eigene Betriebsvereinbarungen und Arbeitszeitmodelle, etc. Die Folgen zeigten sich in desillusionierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit all ihren Facetten.
Im Gegenzug wurden Bereiche und Dienstleistungen wie z.B Logistik, Werkschutz, Reinigung geschaffen, die eigens für FRA Ost installiert wurden, da diese schlichtweg nicht vorhanden waren.
Dies gipfelt nun im Dezember 2021 in dem Resultat, dass diese Arbeitsplätze akut gefährdet sind, denn durch verschiedenste Projekte geht ein Vorschlag zur Schließung des Standortes zum 31.12.2022 an den Vorstand.
Was würde wohl der Oberbürgermeister Herr Feldmann dazu sagen? Der im Übrigen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) angehört. Deutschland hat sich die soziale Marktwirtschaft auf die Fahnen geschrieben. In diesem Fall fällt dieser Aspekt komplett unter den Tisch. Jeder Arbeitgeber, der sich für den Standort „Made in Germany“ entscheidet, muss sich dieser Verantwortung stellen, erst recht in schweren Zeiten wie diesen. Letztendlich muss jeder ein Interesse daran haben, dass Deutschland auch in Zukunft erfolgreich ist.
Das Jahr 2021 wird als Coronajahr in die Geschichtsbücher eingehen. Die Kolleginnen und Kollegen in FRA Ost haben alles gegeben, momentan sind sie im Begriff alles zu verlieren. Der Staat hat sich mit seinen Corona Hilfen solidarisch gezeigt, Großunternehmen nutzten dies schamlos aus, um sich auf Kosten des Sozialstaates zu sanieren.
Frohe Weihnachten
Jens Friedrich

fra_ost_tod_auf_raten Autor: Jens Friedrich

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