Ergebnis der Betriebsratswahl in Hamburg bei LHT 2018
Keine klare Richtung in Sicht
Vom 10. bis 18. April 2018 hatten die Wählerinnen und Wähler der Lufthansa Technik AG Hamburg die Abstimmung über ihren zukünftigen Betriebsrat von 2018 – 2022 in der Hand.
Die Zustände der letzten vier Jahre ließen hoffen, dass sich die Belegschaft aus dem Angebot von sieben Listen eindeutig für klare Verhältnisse entscheiden würde.
Dies Ziel wurde nicht erreicht!
Um es vorweg zu nehmen: Die Wahl hat keine eindeutigen Mehrheiten ergeben. Im Gegenteil! Um Mehrheiten im neuen 35 köpfigen Betriebsrat herzustellen, bedarf es jetzt mindestens der Zusammenarbeit von drei Listen. Selbst dazu müssen viele Streitigkeiten der vergangenen Jahre und während der Wahlen schnellstens und dringend beigelegt werden. Sonst droht ein Chaos und die Belegschaft muss es austragen.
Das Ergebnis:
Die Beteiligung der 7977 Wahlberechtigten lag mit 47,76 % wieder unter dem Ergebnis von 2014 (50,13 %). Von den 3810 abgegebenen Stimmen waren 39 ungültig. Die gültigen Stimmen verteilten sich wie folgt:
Liste 1 „ver.di“: 903 Stimmen - 23,95 % - 9 Mandate
Liste 2 „g-vb“: 712 Stimmen - 18,88 % - 7 Mandate
Liste 3 „VLT“: 246 Stimmen - 6,52 % - 2 Mandate
Liste 4 „AUB“: 34 Stimmen - 0,90 % - kein Mandat
Liste 5 „Bündnis Technik“: 799 Stimmen - 21,19 % - 7 Mandate
Liste 6 „vb-Nord“: 660 Stimmen - 17,50 % - 6 Mandate
Liste 7 „Betriebliche Liste“: 417 Stimmen - 11,06 % - 4 Mandate
Hintergrund:
Nachdem auf örtlicher Ebene eine gemeinsame Liste mit der Vereinigung Luftfahrt nicht zustande kam, sollte der Ortsverband der Vereinigung Luftfahrt mit einer eigenen Liste (wie auch schon bei vergangenen Wahlen) antreten. Stattdessen und gegen den ausdrücklichen Willen des VL-Bundesvorstands setzten einzelne VL-Mitglieder zusammen mit sog. „abtrünnigen“ ver.di-Mitgliedern das im Rahmen der Aufsichtsratswahlen gebildete „Bündnis Technik“ fort.
Damit war ein Zustand geschaffen worden, der drei Listen (ver.di, Betriebliche Liste und Bündnis Technik) ergab, die sich alle aus ver.di- und VL-Mitgliedern zusammensetzten und konkurrierend gegen einander antraten.
So verspielt man oft aus persönlichen Gründen die politischen Möglichkeiten einer starken Gewerkschaft auf Betriebsebene. Wer im Volk soll das noch verstehen?