Doch eingeknickt, oder? Einigung DLH/VC
Mitte März 2017 ist es der Vereinigung Cockpit (VC) und der Deutschen Lufthansa AG (LH) nach langen, sicher schwierigsten Gesprächen gelungen, eine Grundsatzvereinbarung (LH) bzw. eine Absichtserklärung (VC) zu formulieren, die eine Gesamtlösung für diverse Tarifverträge herbeiführen, einen neuen sozialpartnerschaftlichen Ansatz finden und langfristigen Tariffrieden mit sich bringen könnte.
Mitte März 2017 ist es der Vereinigung Cockpit (VC) und der Deutschen Lufthansa AG (LH) nach langen, sicher schwierigsten Gesprächen gelungen, eine Grundsatzvereinbarung (LH) bzw. eine Absichtserklärung (VC) zu formulieren, die eine Gesamtlösung für diverse Tarifverträge herbeiführen, einen neuen sozialpartnerschaftlichen Ansatz finden und langfristigen Tariffrieden mit sich bringen könnte.
Die VC sichert der Lufthansa eine durchschnittliche Absenkung der Stückkosten im Cockpit um 15% zu, um diese Kosten in den vom Konzerntarifvertrag umfassten Fluggesellschaften nachhaltig zu verbessern. Der LH-Konzernvorstand sagt im Gegenzug den Schutz der Cockpitarbeitsplätze bei LH-Cargo, German Wings und in der Muttergesellschaft (KTV) mit mindestens 325 Flugzeugen zu. Zur Schaffung von Perspektiven und Karrieremöglichkeiten hat sich der Vorstand ebenfalls verpflichtet. Dazu seien mindestens 600 Kapitänsanwärterstellen im KTV und die Einstellung von mehr als 700 Nachwuchsflugzeugführern geplant.
Die VC sieht in der Absichtserklärung eine große Chance, den jahrelangen Konflikt zu beenden, merkt aber an, dass dazu die strikte redaktionelle Umsetzung der Punkte aus der Absichtserklärung unabdingbare Voraussetzung ist.
Dazu gehören der Abschluss eines Vergütungstarifvertrags, eines Manteltarifvertrags und eines Tarifvertrags Übergangs- und Altersversorgung für rund 5.400 Piloten mit einer Mindestlaufzeit bis Juni 2022.
Die zukünftigen Ansprüche aus der Altersversorgung sollen von „Defined Benefit“ auf „Defined Contribution“ (analog zum Boden- und Kabinenpersonal) umgestellt und das Ausscheidealter im Rahmen der Übergangsversorgung sukzessive auf durchschnittlich 60 (bisher 58) Jahre angehoben werden.
Produktivitätsverbesserungen für derzeitige und zukünftige Mitarbeiter und eine neue Vergütungsstruktur sind angestrebt. Gehaltserhöhungen von insgesamt 11,4% mit einer Laufzeit rückwirkend von Mai 2012 bis Juni 2022 (122 Monate!) und eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern sind vereinbart.
Die Lufthansa verzichtet auf Grund dieser Einigung auf das Vorhaben „Cityline2“, in dem 40 Flugzeuge außerhalb des Tarifvertrags bereedert werden sollten. Zusätzlich kommen 10 Maschinen, die derzeit von Cityline-Piloten geflogen werden, aus dem Projekt „Jump“ zurück.
Nun geht es bis mindestens Mitte des Jahres 2017 darum, eine rund 20 Seiten umfassende „Stichwortsammlung“ in juristisch saubere Tarifverträge umzuwandeln, so die VC.
Der Vorstand der VL sieht in diesem Schritt kein „Einknicken“ einer der beiden Tarifparteien. Vielmehr ist ein vernünftiger Schritt gewagt worden, der einen langen Konflikt beenden kann, dessen Umsetzung die Zukunft des Unternehmens planbarer macht, Schaden von der VC abwendet und den Konkurrenzneid im Kabinen- und Bodenpersonal zu vermindern hilft.
Wir hoffen bei unserem Redaktionsschluss auf ein erfolgreiches Gelingen der Umsetzung.