05.11.2018

DLH Bilanz Q1 - Q3

Bilanzzahlen 3. Quartal 2018

„Wir rechnen in diesem Jahr mit einem Kostenanstieg von mehr als einer Milliarde Euro allein durch Treibstoffkosten und Sonderbelastungen durch Flugausfälle und Verspätungen.

Trotzdem haben wir per Ende September 2018 ein Adjusted EBIT von 2,4 Milliarden Euro erzielen können und damit das zweitbeste Neun-Monats-Ergebnis unserer Unternehmensgeschichte. Ohne den Ergebnisrückgang bei Eurowings wäre uns sogar ein neuer Rekord gelungen. Das zeugt von der nachhaltigen wirtschaftlichen Stärke, die wir auch unter schwierigen Bedingungen in diesem Jahr unter Beweis stellen“, sagte Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG anlässlich der Pressekonferenz am 30. Oktober 2018.

Konzern

Der Konzern verbuchte bei nahezu gleichen Umsätzen (rund 27 Mrd. €) und operativen Aufwendungen (rund 26 Mrd. €) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Januar – September 2017 einen um 8% geringeren Adjusted EBIT von 2.362 Mio. € (Adjusted EBIT-Marge 8,8% ggü. 9,6% Vorjahreszeitraum) und ein um 6% niedrigeres Konzernergebnis von 1.742 Mio. €. Die Nettokreditverschuldung sank gegenüber Jahresende 2017 um 14% auf 2,5 Mrd. Euro. Der free Cashflow ist um 59% auf 1.152 Mio. € gesunken. Dies wurde hauptsächlich durch die gestiegenen Nettoinvestitionen auf 2,6 Mrd. € (+57%) beeinflusst. Diese Investitionen bezogen sich mit 2,2 Mrd. € auf Flugzeuge und Reservetriebwerke.

Der Materialaufwand des Konzerns betrug 13.847 Mio. €. Die Personalkosten beliefen sich auf 6.528 Mio. € für eine um 5% gewachsene Mitarbeiteranzahl von 135.033.

Airlines

Die Airlines der Lufthansa Group haben in den ersten drei Quartalen auf 924.954 Flügen (850.717 Flüge im Vergleichszeitraum Vorjahr) rund 108,5 Millionen Fluggäste befördert und eine Auslastung von 82% erreicht. Beide Werte sind Bestmarken für diesen Zeitraum.

Lufthansa, SWISS und Austrian Airlines konnten ihr Rekordergebnis aus dem Vorjahr in den ersten neun Monaten 2018 noch einmal um 13 Mio. € auf 1.960 Mio. € Adjusted EBIT steigern.

Lufthansa blieb mit ihrem Adjusted EBIT von 1.346 Mio. € um 4,2% hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurück.

SWISS hat mit 525 Mio. € ein exzellentes Ergebnis mit 18,8% Zuwachs über dem des Vorjahres erzielt. Mit einer Adjusted EBIT-Marge von 14,3% bleibt SWISS die profitabelste Airline des Konzerns.

Das Ergebnis von Austrian Airlines ist bei geringerem Umsatz um 14% auf 86 Mio. € Adjusted EBIT zurückgegangen.

Maßgeblich durch Einmalkosten von 170 Mio. € für die Integration von Teilen der Air Berlin sowie zusätzlichen Kosten für Flugverspätungen und -ausfälle beeinflusst, ist das Ergebnis von Eurowings von Januar – September 2018 um 210 Mio. € auf minus 65 Mio. € zurückgefallen.

Geschäftsfelder

Das Geschäftsfeld Logistik hingegen konnte sein Ergebnis in den ersten drei Quartalen 2018 um 56,1% auf 153 Mio. € ausbauen. Eine starke Nachfrage und weiterhin hohe Yields haben dabei geholfen.

Auch die LSG Group konnte ihr Ergebnis in diesem Zeitraum erfreulicherweise deutlich steigern und einen um 50% höheren Adjusted EBIT von 99 Mio. € ausweisen.

Das Ergebnis von Lufthansa Technik ist aufgrund von Kostensteigerungen für Ersatzteile und die Erhöhung externer Wartungskapazitäten um 3,3% leicht auf 322 Mio. € zurückgegangen.

Ausblick

Die Treibstoffkosten 2018 werden sich nach Einschätzung des Vorstands um etwa 850 Mio. € gegenüber dem Vorjahr erhöhen. Daher erwartet der Konzern im Bereich Aviation Services einen leichten Ergebnisrückgang. Für 2019 rechnet die Lufthansa Group (ohne Berücksichtigung des Mengenwachstums und trotz Preissicherungsmaßnahmen) mit einem weiteren Anstieg der Treibstoffkosten um 900 Mio. €.

In den ersten neun Monaten 2018 waren rund 1,7 Mio. Passagiere von der Annullierung von ca. 18.000 Flügen betroffen. Die Pünktlichkeit ist um 7 Prozentpunkte auf 70% zurückgegangen. Dem will der Konzern entgegenwirken. Die Airlines der Lufthansa Group wachsen 2018 nur noch um 8%. Im Sommer 2019 wird das Kapazitätswachstum dann nochmals auf 3,8% gedämpft. Es sollen zusätzliche Reserveflugzeuge bereitgestellt werden, weitere Flugzeugbestellungen erfolgen und das Personal um ca. 600 Mitarbeiter verstärkt werden.

Fazit

Das vorgelegte Ergebnis für die ersten neun Monate des Jahres und der Ausblick 2018/2019 ist insgesamt sehr erfreulich. Dennoch reagierte die Börse von einem ohnehin niedrigen Niveau mit einem Kurssturz von 18,84 € auf 17,13 €.

Zusammengestellt von Werner Langendörfer


DLH Bilanz Q1-Q3 Autor: Werner Langendörfer

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