02.11.2016

DLH Bilanz 3. Quartal 2016

Der Konzernvorstandsvorsitzende und Interimsfinanzvorstand (bis 31.12.2016) Carsten Spohr hatte am 2. November 2016 die Zwischenbilanz für die ersten neun Monate des Jahres 2016 und die Quartalszahlen Juli-Oktober der Presse und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Als „wesentliche Ereignisse“ im Berichtszeitraum wurden der Wet-Lease von bis zu 40 Air Berlin Flugzeugen ab Sommerflugplan 2017, die vom Aufsichtsrat genehmigte und am Anfang 2017 geplante Übernahme der letzten 55% Anteile an Brussels Airlines, das kommerzielle Joint Venture mit Air China und der langfristige Tariffrieden? mit UFO genannt.

Die Verkehrserlöse sanken im Vergleich zu den ersten 9 Monaten 2015 um 4,7% auf 18,7 Mrd. € und führten zu den um 3,7% geringeren betrieblichen Erträgen von 25,5 Mrd. €. Die Geschäftsfeldanteile setzten sich aus 74,1% Passage Airlines, 11% Technik, 8% Catering, 6,1% Logistik und 0,8% Sonstige zusammen.
Die betrieblichen Aufwendungen gingen um 6,7% zurück: Der Gesamt-Materialaufwand betrug 12.869 Mio. € (-3,3%) und setzte sich vor allem aus 3.696 Mio. € für Treibstoff (-17,8%) und 4.373 Mio. € an Gebühren (+1,3%) zusammen. Aufgrund des Verkaufs der IT-Infrastruktur an IBM stiegen die bezogenen IT-Leistungen um 7,9% auf 206 Mio. €.
Der Personalaufwand ging bei 3,2% mehr Personal um 11,5% auf 5.221 Mio. € und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 12,9% auf 3.896 Mio. € zurück.
Der EBIT verbesserte sich um 40,1% auf 2,3 Mrd. €. Der um die positiven Effekte aus der geänderten Altersversorgung Kabine (einmalige Rückstellungsauflösung 713 Mio. €) bereinigte Adjusted Ebit sank um 0,7% auf 1,7 Mrd. €. Die Pensionsrückstellungen steigen wegen des erneut niedrigeren Diskontierungszinssatzes auf 10.537 Mio. €.
Geschäftsfelder
Bei den Passage Airlines ist ein deutliches Mitarbeiterwachstum bei den „Töchtern“ und ein deutlicher Rückgang bei der „Mutter“ festzustellen: Gesamt 54.592 Mitarbeiter (-0,6%), zusammengesetzt aus DLH 35.259 (-5,0%), SWISS 9.520 (+9,4%), Austrian 6.336 (+7,1%) und Eurowings 3.477 (+7,8%).
Der Adjusted EBIT der Passage Airline Group von 1.406 Mio. € (+4,1%) setzt sich aus 955 Mio. € (+23,1%) der DLH, 329 Mio. € (-12,3 %) der SWISS, 79 Mio. € (+29,5 %) der Austrian Airlines und -35 Mio.€ der Eurowings zusammen.
Die Gesamtinvestitionen der Airline Group betrugen 1.306 Mio. € (-24,9 %).
Im Geschäftsfeld Logistik ist die Marktschwäche weiterhin deutlich zu spüren. Der Adjusted EBIT sank von 35 Mio. € auf minus 69 Mio. €. Die Investitionen wurden um 72,4% auf 29 Mio. € zurückgefahren während die Mitarbeiterzahl um 2 % auf 4.731 angewachsen ist.
Auch in der Technik ist die Belegschaft (vornehmlich im Ausland) auf 20.754 (+1,8%) gestiegen. Die Investitionen erhöhten sich um 75,6% auf 137 Mio. € und der Adjusted EBIT sank um 8% auf 366 Mio. €. Es wurde für die Jahre 2016 und folgende Kundenverträge im Volumen von 3,9 Mrd. € abgeschlossen. Die Zahl der betreuten Flugzeuge mit Exklusivverträgen stieg um 9,2% auf 4.006. Die mengenbedingten Umsatzerlöse von 3,8 Mrd. € (+2,3%) konnten den Preisverfall (noch) überkompensieren.
Im Geschäftsfeld Catering ist ein um 5,3% erhöhtes Adjusted EBIT mit 80 Mio. € zu verzeichnen. Die Segmentinvestitionen wurden um 36,5% auf 45 Mio. € reduziert. Die Mitarbeiterzahl wuchs um 7,2% auf 36.037 im Inund Ausland.
Im Bereich „Sonstiges“, in dem u.a. die Konzernzentralfunktionen bilanziert werden, wurden 16 Mio. € (+60%) investiert, die Belegschaft auf 8.078 (+39,6%) erhöht und der Adjusted EBIT von minus 191 auf minus 104 Mio. € um 45,5% verbessert.
Weitere Zahlen entnehmen Sie bitte dem Geschäftsbericht.
Ausblick
Der Konzernvorstand verändert unter Berücksichtigung diverser Risiken und Prognosen, auch der weiteren Reduzierung der Treibstoffkosten um ca. 140 Mio. € im 4. Quartal und nochmaligem Yield-Verfall, nun seine Adjusted EBIT-Voraussage 2016 von der erst kürzlich abgesenkten Annahme „unter Vorjahr“ auf „in etwa auf Vorjahresniveau“.

Unter Berücksichtigung der „Sondereffekte“ Treibstoffkosten und der Rückstellungsau ösung wird das Ergebnis 2016 zwar in Zahlen gut ausfallen, dauerhaft beruhigend wird es aber nicht wirken.

Zusammengetragen und kommentiert von
Werner Langendörfer


Lufthansa Bilanz Kommentar Autor: Werner Langendörfer

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