Distanzieren sich die Kolleginnen und Kollegen vom Unternehmen?
Eine gute Frage. Nach den letzten schweren Jahren und den personalpolitischen Entscheidungen des Konzerns wäre es nicht unwahrscheinlich. Die Pandemie hat Spuren in der Unternehmenskultur hinterlassen.
Probezeitkündigungen, nicht entfristete Verträge, Aufhebungsverträge und Altersteilzeit hatten einen harten Personalabbau zur Folge. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass Kolleg:innen in nennenswerter Anzahl von sich heraus gekündigt haben. Das kannte das Unternehmen bisher so nicht. Die Fluktuation war in der Vergangenheit primär durch Renten- und ATZ-Abgänge geprägt. Personal das heute fehlt - nicht nur in der Menge auch im Wissen und Können. Die sprunghaft angestiegene Arbeitsbelastung birgt die Gefahr, dass Menschen ausbrennen und sich allein gelassen fühlen. Somit kann es zur inneren Kündigung kommen. Um das zu verhindern, müssen Grenzen gesetzt werden und man muss darüber offen kommunizieren können. Belastungsgrenzen und die Menschen müssen ernst genommen werden. Man könnte die Fluktuation mit dem aktuellen Arbeitnehmermarkt begründen. Aber kommen wir damit der Wahrheit näher?
Eine andere Sichtweise: Kolleg:innen kommt die innere Bindung, die Loyalität zur Technik immer mehr abhanden, schauen sich auch auf dem externen Arbeitsmarkt um und finden verlockende, attraktive Alternativen. Es verblasst das, was uns als Arbeitgeber stets ausgemacht hat: der sichere Arbeitsplatz, eine gute Unternehmenskultur, Respekt, Achtung und Verantwortung für die Arbeitnehmer:innen, unsere gemeinsamen Werte. Das Thema hat eine große Bedeutung, denn motivierte und loyale Mitarbeiter:innen sind die Grundvoraussetzung für die Erreichung der strategischen und wirtschaftlichen Ziele des Unternehmens.
Es sollte den Vorstand und uns Kolleg:innen interessieren, wo wir zum Thema innere Kündigung und gegenseitiger Loyalität stehen.
Wir brauchen eine Kultur der Transparenz und Kommunikation, bei der Kolleg:innen direkt mit einbezogen werden.
Es ist erforderlich, den Fokus wieder stärker auf echte Werte zu setzen.