Digitalisierung, die große „Arbeitsplatz“-Gefahr?
Analysten prophezeien den Industrienationen schon lange, behutsamer im Umgang mit dieser Technologie zu werden und nicht zu vertrauensselig damit zu arbeiten. Da wir uns in einer sehr schnelllebigen Welt bewegen, die täglich viele unterschiedliche Facetten und Herausforderungen für die Menschheit parat hält, kann die Digitalisierung wohl eine Erleichterung von vielfältigen Aufgabenstellungen sein.
Von Kolleginnen und Kollegen wird erwartet, dass sie in Sekundenbruchteilen die richtigen Entscheidungen treffen. Die Digitalisierung kann das Leben in dieser hochtechnisierten Welt enorm erleichtern und auch transparenter werden lassen, was Ressourcen enorm schonen kann. Geht der geneigte Betrachter aber davon aus, dass alle Begleiterscheinungen positiv und zukunftsorientiert sein werden, könnte der Schein trügen!
Nutzt z.B. HAM WG zur internen und standortübergreifenden Kommunikation eine schnelle Datentransparenz via Bild, um Identifikationen von Bauteilen zu erleichtern, spart dies bei der Technik Millionen von Euro - Jahr für Jahr - und zwar durch den Wegfall der Ressource Mensch. Ein weiteres Negativbespiel für den Verbraucher findet sich z.B. im Lufthansa Buchungssystem. Wird vom Kunden im Internet auf der Lufthansa-Seite eine Leistung gebucht, kann es unter der Rubrik „auch Fremdleistung buchen“ zu Fehlinterpretationen kommen. Soll z.B. eine Buchung einer Flugleistung über die Plattform Lufthansa gesucht werden, steht vielleicht dahinter eine Busfahrt, die gebucht ca. 290 € kosten wird. Diese Leistung könnte aber bei dem jeweiligen Anbieter direkt nur 19,00 € kosten. Und das sind nur zwei Beispiele von vielen. Es ist also Vorsicht im Umgang geboten, besonders bei der LHT und unserem Konzern, wo wie viele Arbeitsplätze vernichtet würden, wenn Menschen durch die Multidatenverarbeitung ersetzt werden.
Und genau hier beginnt die spannende Frage für die Mitbestimmung und die Gewerkschaften. Welche genauen Auswirkungen entstehen durch die einhergehende Digitalisierung in der Industrie für die Zukunft der vorhandenen Arbeitsplätze? Wird sie die Attraktivität des Unternehmens nachhaltig und positiv befördern oder ist sie der Einstieg in eine Welt, in der viele Arbeitsplätze technologiebedingt buchstäblich „über die Wupper gehen“?
Auch die Bundesregierung reagiert mit einem 100 Millionen Euro Plan, den vielen Jungen und Mädchen im Land, unserem Nachwuchs, unserer Zukunft, im sicheren Umgang mit dieser Technologie mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und schulisch alles Mögliche zu tun, Sensibilität durch geschulte Lehrkräfte und Hardware zu ermöglichen. Das bedeutet, der Weg ist unumkehrbar und der digitale Weg wird kommen.
An dieser Stelle bleiben wir für Euch am Ball und werden signifikante
Veränderungen und kontinuierliche Verbesserungsprozesse auf der Basis
„Digitalisierung, die große Chance“, weiter beobachten.
Eine Betrachtung von Jörg Deike