01.02.2022

Crossfunktionaler Einsatz im Bereich Service

Die Entscheidung des Arbeitgebers zukünftig die operativen Kolleg:innen crossfunktional einzusetzen sorgt zu Recht für Unmut und es stellen sich viele Fragen, die bislang nur unzureichend beantwortet worden sind. Schon jetzt ist der Geschäftsleitung auch aufgrund von Euren und Rückmeldungen des Betriebsrats sowie operativer Führungskräfte sehr wohl bekannt, dass die Überforderung ein Maß erreicht hat, das dringend eines Einschreitens des Arbeitgebers bedarf.


Stefani Korn 2022 © vb

Die zusätzlichen Aufgaben aufgrund von Corona und der länderspezifischen Anforderungen haben ein Ausmaß angenommen, was nicht mehr im Aufgabengebiet des „Professional Service“ verortet sein sollte. Leider ist die Unterstützung durch funktionierende IT Systeme mangelhaft und führt oft zu einer zusätzlichen Belastung und nicht zu einer Entlastung.

Jedes Aufgabengebiet ist ausgesprochen komplex und die Arbeitsanweisungen und Anforderungen ändern sich fast täglich.

Nun soll man noch zusätzlich Aufgaben übernehmen, ohne Rücksicht auf die bereits schon jetzt ausgelaugten Kolleg:innen zu nehmen.

Hier wäre eine Freiwilligkeit dringend erforderlich und nicht das „Durchprügeln“ von Zusatzqualifikationen. Der crossfunktionale Einsatz ist ein Teil des im letzten Jahr geschlossenen Interessenausgleiches und somit setzt der Arbeitgeber das jetzt um.

Aber der Arbeitgeber nimmt billigend in Kauf, dass Kolleg:innen aufgrund dieser Überforderung krank werden, da auf die persönlichen Belastungsgrenzen keine Rücksicht genommen wird.

Die Aggressionen unsere Passagiere haben auf eine Art zugenommen, die nicht mehr tragbar ist. Hier hilft es auch nicht, dass im akuten Fall der Werksschutz gerufen werden kann. Die Angst zur Arbeit zu gehen, da man nicht weiß was einem an diesen Tag erwartet, wird damit nicht kompensiert.

Eine zusätzliche Qualifikation bedeutet für viele weniger Sicherheit in Ausübung der Tätigkeit, man kann vieles ein bisschen, aber nichts mehr sehr gut.

Zumindest muss die Übernahme einer zusätzlichen Tätigkeit auch weiterhin als zweite Abteilung bei Bewerbungen angesehen werden.

Dann kommt zeitgleich noch die Einführung von neuen Schichtplänen hinzu, die weitere Veränderungen bedeuten. Hier hat die Arbeitsgruppe des Betriebsrats zum Glück noch viel „wegverhandeln“ können, der Arbeitgeber wollte deutlich mehr Eingriffe in das Privatleben des einzelnen. Trotzdem ist es auch jetzt noch notwendig, dass man sein Privatleben auf die neuen Pläne anpasst, was für einige durchaus eine Härte bedeutet.

Wir fordern:

  • Crossfunktionale Einsätze ausschließlich auf freiwilliger Basis, festgehalten in einer Betriebsvereinbarung
  • IT Systeme die die Möglichkeit geben, dass die notwendigen Dokumente bereits im Vorfeld und nicht erst am Flughafen geprüft werden
  • Entlastung der Kolleg:innen an den Servicecentern und am Ticketschalter
  • Kein Einsatz alleine am Gate, besonders abends
  • Das Wiederbeschäftigen von den Kolleg:innen, die uns aufgrund ihrer befristeten Verträge verlassen mussten und nicht das Wiedereinführen von Arbeitnehmerüberlassungen
  • Berücksichtigung der unterschiedlichen Lebenssituationen in den Dienstplänen


crossfunktional Autor: Stefanie Korn

Wir verwenden Cookies um die Website effektiver und benutzerfreundlicher zu machen.
Indem Sie die Website weiter nutzen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Hinweise finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.