01.11.2019

Bemerkungen zum Betriebsübergang LHT - DLH

Aircraft Maintenance ist einer der wichtigen Bestandteile des sicheren Flugbetriebes.
Große Fluggesellschaften besitzen daher meist ihre eigene Technik und Flugzeugwartung.

Seit der Einführung und Selbständigkeit der einzelnen Gesellschaftsbereiche im Konzern der Deutschen Lufthansa AG, hat die Lufthansa Technik die Flugzeugwartung für die Lufthansa Mutter und andere Gesellschaften wahrgenommen. Nun beabsichtigt die Lufthansa, die Line Maintenance für ihre Flotte wieder innerhalb der DLH zu integrieren.

In letzter Zeit wurde viel über den kommenden Betriebsübergang von Teilen der Line Maintenance zur Lufthansa berichtet. Gewerkschaften und Betriebsräte haben sich zu Wort gemeldet und haben nur auf die Gefahren aufmerksam gemacht, die so ein Betriebsübergang mit sich bringt.

Dabei ist es ja nichts Neues. Von LHT in die CCT, von CCT in LTL, von CCT zu LTMI, von LTMI im Rahmen des Teilbetriebsübegangs in die LHT.Bei der Logistik sah es nicht anders aus: Von der LHT in die LTL und dann noch zusätzlich die LTLS. Aber es bewegten sich alle immer noch innerhalb der LHT.

Nun ist es anders. Ein Teil der Wartungsmitarbeiter geht zur Lufthansa Mutter und ein Teil der Mitarbeiter verbleibt bei der Lufthansa Technik.

Vorsicht ist angebracht, wechselt man doch wieder zurück zur DLH. Ca. 2200 Mitarbeiter der LHT aus Frankfurt, München und Hamburg sind vom Betriebsübergang betroffen. Viele Fragen entstehen bei den beteiligten Mitarbeitern.

Was ein Lufthanseat eigentlich immer hat, ist Misstrauen. Selbst befristete Wechsel von der LHT-Basis auf die Frankfurter Südseite Halle 7, Halle 12, stellten teilweise enorme Hürden dar. Man weiß ja nie was Arbeitgeber so vorhaben. Meine Antwort: Nichts, außer, dass die DLH die Wartung selber machen möchte und dafür braucht sie die Mitarbeiter der LHT. Trotzdem hat Verdi dafür gesorgt, dass sich die Bedenken auf ein Mindestmaß reduzieren und eine sogenannte Insellösung in der Tariflandschaft der DLH geschaffen wird.Nun betreut die LHT nicht nur die Flotte der Passage, sondern auch noch viele andere Airlines. Daher soll nicht die komplette Wartung (PD FLS) in der DLH integriert werden, sondern nur der Teil, der für die Wartung der DLH Flotte notwendig ist. Die LHT betreut mit dem Personal, das notwendig ist, weiterhin die Fluggesellschaften, die bisher Vertragspartner bei der LHT waren.

Die Lösung wäre sicher auch schon 1995 zweckmäßig gewesen, dies war aber aus rechtlichen und politischen Gründen nicht gewollt.

Heute, nach 25 Jahren Zusammenarbeit und die Erfahrungen der letzten Jahre, haben gezeigt, dass es sehr oft zu Meinungsverschiedenheiten zwischen der DLH und der LHT gekommen ist. Immer wieder kam es zu Diskussionen über den Preis der Wartung. Laut Lufthansa zu hoch laut Technik gerade kostendeckend. Wirft man einen Blick auf die Umsatzzahlen, sieht man, dass man mit der Wartung der LH-Flotte gerade mal eine Rendite von 1,1 % erreicht. Eigentlich nicht mehr als eine „Handling Charge“.

Aus Sicht der Lufthansa Technik dreht die Lufthansa ein großes Rad, um am Ende einen Profit daraus zu ziehen?? Daher erscheint es besser für klare Verhältnisse zu sorgen und das bedeutet, die Passage besitzt demnächst ihren eigenen Line Maintenance Betrieb.

Keine Diskussionen mehr, sondern klare Zuständigkeiten.Alle sind so beschäftigt, dass es einen wundert, dass es keine breite Diskussion über die neue Ausrichtung der Lufthansa Technik gibt.

Wie organisiert sich das Fremdgeschäft? Was passiert mit den Stationen?

Wie ist der Businessplan für die nächsten Jahre? Wachstum oder Stagnation usw.

Viele sicherlich interessante Fragestellungen für die zurückbleibenden Mitarbeiter.

Schauen wir positiv in die Zukunft unserer Lufthansa Konzern – Flugzeugwartung. Die meisten von Ihnen haben bereits einige Strukturwandlungen des Unternehmens miterlebt. Nichts bleibt so wie es ist. Politische und wirtschaftliche Entscheidungen werden immer Auswirkungen auf einen Konzern haben, mal mehr mal weniger. Nur Erfolg und Gewinn tragen zum Erhalt und zur Entwicklung der Arbeitsplätze bei.


Betriebsübergang LHT-DLH Autor: Johannes Becher

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