Nach dem Abitur habe ich eine Ausbildung zur Hotelkauffrau im Wiesbadener Hotel „Schwarzer Bock“ absolviert und bin danach ins Hotel Intercontinental, Berlin als Junior Guest Relation Manager gewechselt. Hier hatte ich auch meine erste Berührung mit der Airlinebranche. Ich konnte zusammen mit Kolleginnen und Kollegen der PAN AM (LH durfte Berlin damals noch nicht anfliegen) den ersten Check-in Desk in einem deutschen Hotel aufbauen.

„Nebenbei“ war ich an der FU Berlin für den Studiengang Theaterwissenschaften immatrikuliert, was mich nach drei Semester dem psychischen und physischen Zusammenbruch sehr nah gebracht hat. Über meine Airline Kontakte bin ich 1986 zum Check-in der Lufthansa gewechselt. Nach vier lehrreichen Jahren führte mich der berufliche Weg in unterschiedliche Fachbereiche, unter anderem auch ins Chartergeschäft, zur Condor, die zum damaligen Zeitpunkt noch zur Lufthansa Gruppe gehörte.

1995 sprach mich ein damaliger Vorgesetzter an, ob ich mir nicht das Thema Personalbetreuung vorstellen könnte. Im Nachhinein ein kluger Schachzug von ihm, denn vier Wochen später schied ein Kollege aus, der unser renommiertes Nachwuchsprogramm „ProTeam“ betreute. Ich kam wie die berühmte Jungfrau zum Kind bzw. zu dieser Aufgabe. Was sich zunächst wie eine große Herausforderung anfühlte, hat mir über 20 Jahre größten Spaß gemacht.

Irgendwann schlug das Thema Gesundheit zu, ich hatte zwei große Bandscheibenvorfälle, musste mich zweimal an der Wirbelsäule operieren lassen und fiel beruflich fast ein ganzes Jahr aus.

Danach war eine Neuorientierung nötig und Birgit Rohleder stellte sich mit der Betriebsratsliste vb/VL bei mir vor. Mein großes Interesse galt immer den Menschen und so war es für mich absolut richtig und schlüssig im Jahr 2018 auf das Angebot einzugehen und beim Betriebsrat mitzuarbeiten.

Die großen Themen, die dort bewegt werden, sind spannend und haben große Relevanz für alle Lufthansa Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Ich brenne jedoch nach wie vor für die Themen, die auch im Kleinen passieren, nämlich die direkte Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen in besonderen Situationen. Durch meine eigene Krankengeschichte und die Erblindung meines Mannes weiß ich nur zu genau, das Leben wirft einen manchmal sehr unsanft aus der Bahn. Hier zu unterstützen und mit Betroffenen einen Schulterschluss zu bilden, dafür stehe ich.