Austrian Airlines feiert 60. Geburtstag
Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines hatte am 30. September 2017 ihren 60. Geburtstag. Das Unternehmen wurde 1957 an diesem Tag durch den Zusammenschluss der Air Austria und der Austrian Airways gegründet. Der Flugbetrieb der Austrian Airlines (AUA) wurde mit vier Vickers Viscount, später ergänzt um drei DC3, aufgenommen. Die erste Strecke führte von Wien mit Zwischenlandung in Zürich nach London.
Flottenentwicklung
Das Jet-Zeitalter begann 1963 mit der Bestellung einer Sud Aviation Caravelle. Das Muster Douglas DC 9-32 bildete mit 9 Flugzeugen die standardisierte Flotte ab 1971. Ab 1975 wurde die Flotte mit fünf DC 9-51 ergänzt. 1977 war Austrian Erstkunde für die DC 9-80. Ab Oktober 1980 wurden die ersten McDonald Douglas MD 81 in den Einsatz gebracht. Austrian Airlines übernahm zum Jahresende 1987 die ersten MD 87 (dafür hatte die Gesellschaft 1984 auch als Erstkunde gezeichnet) und ab 1990 auch die MD 83. Ein notwendiger Sparkurs 2006 führte zum Abbau der jeweils vier A340 und A330 und man harmonisierte die Langstreckenflotte auf Boeing B777 und B767. Im Jahr 2012 wurden die vorhandenen B737-600 und -700 verschrottet - einige B737-800 wurden 2013 verkauft. Sie wurden durch mehrere A320 ersetzt. Anfang 2014 ergänzte eine fünfte B777 die Langstreckenflotte. Ab Herbst 2015 bis Anfang 2017 wurden die Fokker-Flugzeuge durch 17 Embraer 195 der Lufthansa Cityline ausgetauscht. Seit März 2017 fliegen Air Berlin Maschinen im Wetlease für Austrian Airlines und zum Sommerflugplan 2018 wird eine sechste B777-200ER hinzugeleast.
Entwicklung
Die AUA trat im Jahr 2000 der Star-Alliance bei. Austrian Airlines kaufte 2001 die Fa. Rheintalflug und fusionierte sie mit Tyrolean Airways. Diese spezialisierte sich auf Regionalflüge während die 2002 übernommene Lauda Air mit B777-200ER bis 2004 vornehmlich den Charteranteil übernahm, dann aber in Austrian integriert wurde.
Nach vorangegangenen Verlusten wurde die AUA im Rahmen der Privatisierung 2008 ausländischen Gesellschaften zum Kauf angeboten. Die EU-Kommission genehmigte im August 2009 die Übernahme der Gesellschaft durch Lufthansa, die einer von vielen Interessenten war.
Trotz der Streichung von rund 2.500 Stellen und sonstiger Sparmaßnahmen konnten in den darauf folgenden Jahren keine Gewinne erwirtschaftet werden. Als ultimative Reaktion wurde am 2. November 2011 der AUA-Flugbetrieb mit 460 Piloten und 1.500 Flugbegleitern an Tyrolean und deren Tarifverträge mittels Betriebsübergang vergeben. Nach dem Abschluss neuer, für alle geltenden Tarifverträge wurde dieser Weg am 1. April 2015 wieder rückgängig gemacht und Tyrolean mit Austrian als Marke Austrian Airlines fusioniert.
Seit dem 1. Juni 2015 leitet Kay Kratky (ehemals LH-Passagevorstandsmitglied) als Nachfolger von Jaan Albrecht das Unternehmen mit rund 7.000 Mitarbeitern, einer Flottenstärke von rund 88 Flugzeugen und insgesamt positiver Entwicklung.