Vom 28. Oktober bis 1. November 2024 fand der 52. Jahreskongress der Aircraft Engineers International (AEI) im MUA Conference Centre in Sydney statt. Delegierte aus über 20 Ländern diskutierten aktuelle Themen der Luftfahrttechnik, regulatorische Entwicklungen und die Zukunft der Berufslizenzen. Gastgeber war die australische ALAEA, unterstützt von internationalen Partnern.

Zentrale Themen des Kongresses

• Personalmangel und Qualifikationskrise
  Mehrere Delegiertenberichte, u. a. aus Frankreich, Spanien und Neuseeland, verdeutlichten die globale Herausforderung: ein akuter Mangel an qualifizierten Flugzeugtechnikern. Ursachen sind stagnierende Löhne, hohe Arbeitsbelastung und Abwanderung in andere Branchen. AEI fordert bessere Arbeitsbedingungen, gezielte Nachwuchsförderung und strengere Qualitätsstandards bei Wartung und Zertifizierung.
• Lizenzpolitik und neue Technologien
  Die AEI-Arbeitsgruppe „Technical Affairs Committee“ stellte die aktualisierte Policy 004 vor: AEI bekräftigt die Forderung nach „fully Type-rated“ Lizenzen gemäß ICAO-Standards. Diskutiert wurden die EASA-Strategie für elektrische Flugzeuge (B1.E-Lizenz) und die FAA-Regelungen für Repairman-Zertifikate. Einigkeit bestand darin, dass Sicherheit nicht durch vereinfachte Lizenzmodelle gefährdet werden darf.
• Regulatorische Entwicklungen in Europa
  EASA-Änderungen an Part-66 und Part-147 sowie neue Anforderungen für On-the-Job-Training (OJT) standen im Fokus. AEI sieht hier Handlungsbedarf, um Betrug bei Schulungen zu verhindern und die Qualität der Ausbildung zu sichern.

Finanzen und Governance

Der Schatzmeisterbericht bestätigte eine stabile finanzielle Lage, trotz leicht rückläufiger Mitgliederzahlen. Der Kongress beschloss strengere Regeln für Kostenerstattungen und Banktransaktionen. Der Auditorenbericht wurde angenommen.

Wahlen und personelle Veränderungen

• Neuer Generalsekretär: Chris Burleigh (ALAEA)
• Sekretär Afrika/Europa/Mittlerer Osten: Fred Bruggeman (NVLT)
• Weitere Positionen: Rob Swankhuizen (PR), Thomas Becker (Auditor)

Internationale Zusammenarbeit

AEI bekräftigte die Teilnahme am Aerospace Maintenance Competition (AMC) 2025 in Atlanta. Ziel ist die Stärkung des Berufsbildes und die Vernetzung mit globalen Partnern. Sponsoring und Nachwuchsförderung sollen intensiviert werden.

Ausblick

Die kommenden Kongresse finden 2025 in Lissabon und 2026 in Nashville statt. AEI will die Zeit nutzen, um die Themen Lizenzsicherheit, Qualitätsstandards und Attraktivität des Berufs weiter voranzutreiben.

Präsident Ola Blomqvist schloss mit dem Appell:
„Sicherheit beginnt bei gut ausgebildeten und fair behandelten Technikern – dafür kämpfen wir gemeinsam.“