AEI Kongress 2021 in Amsterdam
Bericht vom AEI Kongress 2021 in Amsterdam
Lizensierte Flugzeugingenieure zeigen Sicherheitsprobleme auf nach Covid-19
Die dem AEI zugehörige Dutch Aircraft Maintenance Engineers Association - NVLT begrüßte Delegierte von verschiedenen Kontinenten zum 49. jährlichen AEI Kongress vom 13.10.2021-15.10.2021 in Amsterdam. Anders als das letzte Event fand der 49. Kongress hybrid statt: zusätzlich zur physisch anwesenden Delegation gab es auch online Delegierte aus der ganzen Welt. AEI dankt auch den außerordentlichen Gästen aus der Raumfahrtindustrie, der akademischen Welt und Gesetzgebern, die am Kongress teilnahmen und ihre Präsentationen einreichten.
Die Hauptdiskussionen drehten sich um den generellen Zustand der Luftfahrt während der Pandemie und um die Maßnahmen zum Wiederaufbau. Es ist ein gutes Zeichen, dass die Luftfahrt wieder hochgefahren wird, aber der Präsident des AEI, Ola Blomquist, benannte auch die problematische Seite davon in seiner Eröffnungsrede.
„Wir erhalten Rückmeldungen von allen Mitgliedern auf der ganzen Welt, dass qualifiziertes Personal fehlt. Wir erhalten Rückmeldungen über eine alarmierende Situation, während die Luftfahrt wieder hochgefahren wird. Wenn der Markt wächst, sehen wir die gleichen Probleme wie vorher mit Kostenkürzungen und kreativen Businessmodellen, um kollektive Absprachen zu umgehen. Aber dieses Mal ist es schlimmer als jemals zuvor! Soziale Verantwortung und Sicherheit in der Luftfahrt stehen bei diesen Unternehmen nicht wirklich auf der Tagesordnung.“ sagte er.
Die Pandemie hat der gesamten Menschheit gezeigt, dass nichts wichtiger ist als das menschliche Leben und Risiken sollten reduziert werden, wo auch immer möglich. Trotzdem hat die AEI schon mehrfach gezeigt, dass die Sicherheit in der Luftfahrt durch die kommerzielle Luftfahrtindustrie reduziert wird, indem lizensierte Luftfahrtingenieure aus gesamten Luftfahrtprozessen herausgenommen werden. Heutzutage glaubt diese Industrie ein starkes Argument zu haben: „aufgrund der globalen Gesundheitskrise ist die Luftfahrtindustrie in Schwierigkeiten“. Andererseits haben viele Ingenieure folgendes erlebt:
- Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit
- deutliche Gehalts- und Zuschusskürzungen
- reduzierte Anzahl an Ingenieuren, die unter Druck arbeiten, um Flugzeuge flugtauglich oder in Reserve zu halten
- gefährliche Aufgaben wie mit HEPA Filtern arbeiten
- Passagiermaschinen in Cargomaschinen umbauen, so wie es die Airline verlangt
- jegliche Maßnahmen zur Erholung von Covid-19
- nicht nur Passagier- oder Cargotransport, sondern auch etliche andere Aufgaben wie Offshore-Arbeit, Streife, Suche und Rettung, etc.
Trotz unserer größten Bemühungen und unserer professionellen Einstellung hat die Luftfahrtindustrie diejenigen unter uns bisweilen bei der Ausführung grundlegender Flugzeugwartung in außerordentlichem Maß ignoriert, nämlich die Licensed Aircraft Maintenance Engineer (LAME).
Trotz dieser Hürden war die AEI während der Pandemie sehr aktiv. Viel Arbeit wurde investiert in Treffen mit (Aufsicht)-Behörden und politischen Einrichtungen sowie in unsere Zusammenarbeit mit Gesetzgebern.
AEI wird auch weiterhin Flugsicherheit verteidigen und zeigt keine Absicht, einen Schritt zurückzutreten. Die Abstürze von 2009 in Amsterdam, Lion Air 2018 und der Unfall 2019 der Ethiopian haben gezeigt, dass die Flugindustrie leicht in die falsche Richtung abdriften kann, auf Kosten der Flugsicherheit. AEIs Motto ist die Flugsicherheit zu verteidigen im Namen der fliegenden Weltbevölkerung. Der 49. jährliche Kongress zeigt sich stark gegen alle Angriffe, von wo auch her sie kommen mögen. Der AEI Präsident, Ola Blomquist, schloss den Kongress positiv: „Wir haben einen Unterschied gemacht und mit Teamwork und Zusammenarbeit, setzen wir unsere Mission fort im Sinne der Luftfahrtsicherheit!“
Ola Blomqvist, Präsident AEI