AEI Kongress 2018 Stockholm
AEI KONGRESS STOCKHOLM
Der diesjährige 46. Kongress der AEI Aircraft Engineers International fand vom 18. - 21. September 2018 in Stockholm/Schweden statt. Eingeladen hatte Ola Blomqvist, President of AEI und Chairman of SFF (Svensk Flygteknikerförning).
In diesem Jahr trafen sich 53 Mitglieder aus 18 Ländern. Neu dabei waren Vertreter aus Indien, Pakistan und Sri Lanka. Als Gäste waren zum Kongress geladen: Gunnar Ljungberg, Civil Aviation and Maritim Director - Swedish Transport Agency, Ralf Erckmann, Deputy Flight Standards Director, Head of Maintenance and Production Department – EASA und Dirk Polloczek, European Cockpit Association
In seiner Eröffnungsrede hat er auf die Neuwahlen von AEI-Generalsekretär (General secretary) Treasurer (Kassier), Trustee A (Beisitzer), Auditor (Kassenprüfer) und drei Executive Officers (Unterstützer für den Vorstand) hingewiesen. Er entschuldigte Robert Always (Secretary General) der beruflich verhindert war. Er wünschte den anwesenden Vertretern einen interessanten Kongress.
Danach folgten Berichte aus den Gebieten, USA, Europa und Afrika sowie aus Asien / Australien.
Gunnar Ljungberg stellte in seiner Präsentation die Schwedische Luftfahrtbehörde als Teil des Ministeriums für Wirtschaft, Energie und Kommunikation vor. Die Politik habe die Richtlinie vorgegeben: The objective of transport policy is to ensure the economically efficient and sustainable provision of transport services for people and businesses throughout the country.
Dabei soll sichergestellt werden: The design, function and use of the transport system will be adapted to eliminate fatal and serious accidents. It will also contribute to the achievement of the environmental quality objectives and better health conditions.
Er ergänzte den Bericht über die Organisation der Schwedischen Luftfahrtbehörde mit interessanten, aktuellen und auch statistischen Zahlen. So gibt es 48 „Part 145“ MRO Instandhaltungsbetriebe, 8 „Part 147“ MTO Schulen und 1361 „Part 66“ Lizenzträger in Schweden.
Ralf Erckmann stellte in seinem Power-Point-Beitrag folgende Themen vor:
Die „New Basic Regulation(EU) 2018/1139“ wurde am 4. Juli 2018 im EU-Parlament abgestimmt und tritt zum 11. September 2018 in Kraft. Sie hat eine neue Struktur und zusätzliche Elemente (z.B. Drohnen, Cybersecurity), mit einem ganzheitlichen Ziel. Dazu gehören 88 “Whereas”, 5 Chapters, 141 Articles sowie10 Annexes. Meiner Meinung nach eine sehr umfangreiche Beschreibung, 122 Seiten stark.
https://www.easa.europa.eu/document-library/regula...
Continuous Monitoring of Member States
Die derzeitige Praxis der EASA wird gut angenommen. Wiederkehrende Inspektionen in allen technischen Bereichen führten zu einem positiven Feedback. Als anerkannte Stärken wurden ein gut strukturierter Prozess, technische Fachkenntnis, die Fähigkeit zuzuhören und zu erklären sowie eine flexible Planung ausgemacht. Allerdings: Die Ergebnisse sind nicht einheitlich und zeigen große Unterschiede. Hier wurde immer wieder auf die deutsche Behörde verwiesen, die unter fehlendem Fachpersonal leide.
EASA Rulemaking
Es wurden zwei neue Lizenzkategorien in der General Aviation (nicht komplexe Flugzeuge) geschaffen: B2L (Avionik light – für definierte Systeme) und L-(light) Mechaniker ohne type training
Weiter gab es „On going activities“:
SMS in Part 145 and Part 21 Organisations)
Instruction for Continuing Airworthiness
Parts without Form 1
- B1 & B2 Support staff
Ein weiterer Punkt war die Policy der EASA zum CRS. Hier wurde immer wieder durch einige Mitglieder auf die Lufthansa Technik verwiesen und unterstellt, der LHT-CRS Verantwortliche würde seiner Prüfpflicht nicht nachkommen. (Fall Gatwick)
Unter „new priorities“ wurde der Rulemaking Prozess überprüft und Folgendes festgestellt:
Starker EU-Mehrwert und robustes System
Einige Probleme wurden identifiziert, z. B.: OJT, Aktualisierung der technologischen Entwicklung, veraltete Flugzeuge, Doppelarbeit
- Hohe Auswirkungen auf die Glaubwürdigkeit des Instandhaltungsschulungssystems aufgrund von Betrugsfällen in Teil-147
Jedoch hat die EU nicht die Kapazität die gewünschten Änderungen abzuarbeiten und hat deshalb ein max. Kontingent vorgegeben. Deshalb priorisiert die EASA aktuell das Rulemaking Programm, um der Vorgabe der EU-Kommission nachzukommen.
Dirk Polloczek stellte die ECA European Cockpit Association vor. Dazu gab es fact and figures. (siehe auch unter: eca@eurocockpit.be)
Sein Präsentationsthema lautete:
Was ist typisch für atypische Beschäftigung in der Luftfahrt?
Er stellte in seiner Präsentation zwei Studien vor, die zum gleichen Ergebnis kamen.
Nur noch 2/3 der Beschäftigten zwischen 20 und 30 Jahren haben eine direkte Beschäftigung d.h. sind direkt bei ihrer Fluggesellschaft angestellt. 1/3 befindet sich in atypischen Beschäftigungen. (siehe Grafik)
Ein weiteres Problem ist die Zuständigkeit der Behörden und Gerichte (siehe Ryanair) oder wo werden Sozialabgaben, wenn überhaupt, entrichtet?
Die Studien stehen auf der Homepage der ECA frei zugänglich zur Verfügung.
Die AEI-Wahlen gaben keine nennenswerten Veränderungen. Die Vorstandsmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt. Lediglich bei den Executive Officer gab es keine Meldungen, sodass das Executive Board bis zum nächsten Kongress 2019 in Berlin, Executive Officer in einer internen Sitzung bestimmen wird.
Der 47. Kongress wird vom Berufsverband der Prüfer von Luftfahrtgerät e.V. (BPvL) in Berlin Mitte Oktober 2019 ausgetragen. Der Präsident Thomas Becker wird dazu einladen.
Thomas Brand
VL-Agent