03.02.2017

80 Jahre Flughafen Frankfurt

Eine Junkers Ju52 eröffnete mit ihrer Landung am 8. Juli 1936 auf dem heutigen Gelände am Rande Frankfurts den Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main. Damit war die Ära des bisher genutzten Fluggeländes am Rebstock beendet.


Altes Empfangsgebäude © FRAPORT FRAPORT

Am 14. Juli 1936 landete mit LZ127 „Graf Zeppelin“ erstmals auch ein Luftschiff auf Rhein-Main. Bereits ein Jahr später führte der zunehmende Flugbetrieb mit schon 27 Fluglinien zu einer Zahl von mehr als 70.000 Passagieren jährlich.

Im 2. Weltkrieg zerstörten mehr als 2000 Bomben das Flugfeld und die Gebäude. Das amerikanische Militär baute unmittelbar nach dem Krieg mit Flughafenmitarbeitern und deutschen Kriegsgefangenen eine betonierte Runway von 1800m Länge und 45m Breite und sorgte für eine zügige Wiederherstellung und Betriebsaufnahme des Flughafens. Im Rahmen der Luftbrücke „Berlin“ spielte Frankfurt 1948/1949 als Drehpunkt für die „Rosinenbomber“ eine entscheidende Rolle. Ende 1949 wurde die nördliche Parallelbahn mit 2150m Länge und 61m Breite in Betrieb genommen.

1950 wurde die zivile Nutzung wieder möglich und entwickelte sich über die kommenden Jahrzehnte rasant. Im Jahr 1953 nahm auch die Deutsche Lufthansa ihren Flugbetrieb wieder auf und ist seither Hauptnutzer am „Rhein-Main-Flughafen“. Inzwischen starteten und landeten täglich zwischen 100 bis 120 Flugzeuge in Frankfurt. Waren es 1960 noch etwas mehr als 2 Millionen Passagiere, stieg die Zahl 1980 auf über 17 Millionen und 1990 auf mehr als 30 Millionen Fluggäste. Heutzutage fliegen mehr als 61 Millionen über das Drehkreuz Frankfurt in alle Welt.

Der Ausbau der Start- und Landebahnen sowie der Abfertigungsgebäude und Flugzeughallen in den vergangenen Jahrzehnten schien trotz aller Baumaßnahmen immer der Entwicklung hinterher zu hinken. Die Verlängerung der nördlichen Bahn auf 3300 Meter erfolgte im Oktober 1957, um 1959 nochmals, jetzt auf 3900m erweitert zu werden. 1960 erfolgte dann die Verlängerung der Südbahn auf 3000m und 1964 auf 3750 Meter, um dem beginnenden Jetzeitalter gewachsen zu sein. Mitte des Jahres 1965 wurde mit dem Bau des Terminals 1 und der weltweit größten Gepäckförderanlage, damals die größte Baustelle Europas, begonnen. Am 14. März 1972 wurde das 1 Milliarde DM teure Terminal 1 in Betrieb genommen und ließ das bisherige Terminal im Osten auf Miniaturgröße schrumpfen. Das „Jumbo-Zeitalter“ war angebrochen.

Um dem inzwischen auf über 100 Airlines angewachsenen Ansturm gerecht zu werden, wurde 1973 die 3. Bahn, die bereits in einem Gutachten von Februar 1958 als erforderlich angesehen wurde, in das Planfeststellungsverfahren gegeben. Viele eingereichte Klagen wurden vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof Ende 1980 endgültig abgewiesen und der Bau konnte ein Jahr später beginnen. Nach dreijährigen, von unendlich vielen Protesten begleiteten Bauarbeiten wurde die nur als Startbahn zu nutzende RWY 18 am 12. April 1984 dem Verkehr übergeben. Im Oktober 1994 war das Terminal 2 nach vierjähriger Bauzeit fertig und sicherte dem Flughafen eine Kapazität von 54 Millionen Fluggästen. Die beiden Terminals wurden mit einer Hochbahn „Skyline“ verbunden.

In Ergänzung zum bestehenden S-Bahnhof unter dem Terminal 1 wurde 1999 der Fernbahnhof in Betrieb genommen. Dieser Bahnhof wurde von 2006 bis 2011 mit einem 660m langen und 45m hohen Büro- und Hotelkomplex „The Squaire“ überbaut und bietet von der Autobahn aus einen imposanten Anblick.

Lufthansa baute 2004 ein eigenes First-Class-Terminal und nahm 2007 ihre A380-Halle auf der Südseite des Flughafens in Betrieb.

Die schon bereits 1997 vom damaligen Lufthansa-Vorstandsvorsitzenden Jürgen Weber geforderte 4. Runway wurde mit 2800m Länge tatsächlich am 20. Oktober 2011 als Nordbahn durch die Landung der Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einem A319 nutzbar gemacht. Der Flughafen Frankfurt/Main hat heute mit seinem wahrscheinlich letzten Ausbau zwei Start- und Landebahnen mit je 4000m Länge, die RWY18 mit ebenfalls 4000m Länge als reine Startbahn und die neue Landebahn Nord mit 2800m Länge nur für Landungen (ohne Großflugzeuge) zur Verfügung, um den für 2020 rund 700000 jährlichen Flugbewegungen gerecht werden zu können. Der ebenfalls notwendig gewordene neue Tower war bereits im Juni 2011 eröffnet worden.

Am 2. Oktober 2012 wurde der 800m lange Flug A-plus eröffnet, dessen Bau den Abriss einiger Lufthansa-Gebäude und den Neubau des LAC erforderlich gemacht hatte.

Neben dem großen Lufthansa-Frachtzentrum im Flughafenbereich haben sich seit 1996 viele Logistikfirmen in der Cargo-City-Süd eingerichtet. Nachdem die Amerikaner am 31. Dezember 2005 ihre Rhein-Main-Airbase“ geschlossen hatten, entstand auf dem Gelände des ehemaligen „Gateway-Gardens“ ein riesiges Betriebsgelände, auf dem u. a. die LSG und Condor ansässig sind. Auf dem frei gewordenen Gelände im Süden des Platzes erfolgte am Oktober 2015 der Spatenstich für das Terminal 3, welches die prognostizierten Passagierzahlen der kommenden Jahre mit bewältigen soll.

Als Flughafenbetreiber wurde 1947 die „Verkehrsaktiengesellschaft Rhein-Main“ (VAG) gegründet, die 1954 in Flughafen Frankfurt/Main AG (FAG) umbenannt wurde. Die damaligen Anteilseigner waren das Land Hessen mit ca. 45%, die Stadt Frankfurt mit rund 29% und der Bund mit rund 26%. Der Börsengang erfolgte 2001 unter dem neuen Namen „Fraport AG


Jubiläum FRAPORT Flughafen Frankfurt Info Autor: Werner Langendörfer

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